Coaching - Beratung - Therapie? Und dann ein Happy Ever After?

Sich im Dickicht der Beratungsangebote zurecht zu finden, ist nicht ganz einfach. Wo endet Coaching? Wo fängt Therapie an? Welche Anbieter sind seriös? Und wann - bitte schön - sind wir austherapiert?

In Standardwerken, wie von Lippmann oder Backhauses/Thommen, wird Coaching klar vom Begriff der Therapie abgegrenzt. Coaching stellt eine professionelle Form individueller Beratung im beruflichen Kontext dar, deren Fokus auf dem Spannungsfeld Person - Rolle - Organisation liegt. Ursprünglich stammt der Begriff Coaching jedoch aus dem Sportbereich und mittlerweile gibt es zahlreiche Coaching-Verbände, was wiederum das Finden der passenden Beratungsperson erschwert.

Geht die Beratung über den beruflichen Kontext hinaus und werden dabei Methoden angewendet, welche eine emotionale und persönliche Ebene des Hilfesuchenden tangieren, so befinden wir uns im Grenzbereich zwischen Coaching und Therapie wie etwas Fischer-Epen zeigt. Doch kann man diese Bereiche wirklich so klar trennen? Alles was wir heute tun, ist geprägt von unseren Erfahrungen und den Schlüssen, die wir einmal im Leben daraus gezogen haben. Und selbstverständlich spielen auch diese in das berufliche Umfeld hinein.

Werden im Laufe einer Beratung Blockaden sichtbar, die deutlich mit persönlichen Entwicklungsprozessen in Zusammenhang stehen, kann eine Therapie bei einem geschulten Psychologen oder Psychiater angezeigt sein. Ebenso können bestimmte Verhaltensweisen, Symptome oder Blockaden mithilfe einer Therapie aus der Komplementärmedizin behandelt werden.

Für das Gelingen jeglicher Form der individuellen Beratung, ob es nun um Arbeit, Stress, Beziehungen oder Gesundheit geht, ist eine tragfähige Beziehung zwischen Klient und Berater wichtig. In einem vertrauensvollen Verhältnis, das von Respekt und Wertschätzung geprägt ist, können neue Schritte gewagt und neue Lösungsansätze getestet werden. Es empfiehlt sich in der Regel, den Fokus auf Lösungen zu legen. Bisherigen Erfahrungen sollen auf jeden Fall gewürdigt werden, jedoch sollte nicht zu lange in Diskussionen über hinderliche Muster verharrt werden, sind diese einmal bekannt.

Schauen Sie sich den Werdegang und die Ausbildung des Anbieters genau an. Verfügen die Coaches beispielsweise über eine fundierte Aus- oder Weiterbildung auf Hochschulniveau und/oder haben sie langjährige Erfahrung auf ihrem Expertengebiet? Haben KomplementärtherapeutInnen eine Krankenkassen-Anerkennung (EMR) oder PsychologInnen beispielsweise eine FSP-Mitgliedschaft?

Ebenso gilt: “Try and Error”. Nicht jede Beratungsperson passt zu jedem Angebotssuchenden. Scheuen Sie sich nicht, verschiedene Angebote auszuprobieren und unterschiedliche Beratungsstile kennenzulernen. Lassen Sie sich auf Versuche ein und bleiben Sie offen für Veränderung, um unbewusste Widerstände zu überwinden. Vertrauen Sie ihrem Bauchgefühl und lassen Sie sich von einer Person beraten, bei der Sie sich gesehen, gehört und bei der Sie sich grundsätzlich verstanden fühlen.

Wann ist es Zeit, die Beratung zu beenden? Sue Cully äussert sich dazu so: “Das Ende gerät sowohl in Sicht, wenn Klienten das erreicht haben, was sie erreichen wollten oder wenn sie hinreichend gut mit ihren Problemen klarkommen, so dass sie keine weitere Unterstützung mehr brauchen”.

Befreien Sie sich von der Illusion, dass es ein Leben ohne Komplikationen, ohne Höhen und Tiefen und ohne Herausforderungen gibt. Scheitern gehört zum Leben dazu. Wichtig ist, dass wir uns immer wieder hochrappeln und uns auf Neues einlasesn. Unsere Ängste und unsere Stressoren haben uns viel zu sagen und wollen uns vor unangenehmen Erfahrungen schützen. Dies gilt es zu würdigen. Lesen Sie dazu den kürzlich von der American Psychological Association veröffentliche Artikel: Why Stress And Anxiety Aren’t Always Bad. Lisa Damour, PhD, sagt dazu: “Setzen Sie sich nicht zum Ziel, immer glücklich zu sein, dies ist nicht erreichbar. Wenn Sie das Gefühl haben, immer fröhlich sein zu müssen, kann dies dazu führen, dass Sie sich im Alltag ziemlich schlecht fühlen”. Im Zeitalter von Instragram und Facebook ein guter Ratschlag, denn es ist nicht immer alles Gold, was glänzt! Gehen Ihre negativen Empfindungen jedoch über das hinaus, was sich für Sie erträglich anfühlt, unterstützen wir Sie gerne dabei herauszufinden, welche Beratungsansätze sich für Sie eignen.

Kontaktieren Sie Marianne Ohnemus für weitere Informationen.

Marianne Ohnemus

Marianne Ohnemus