Corona-Impfung - Hoffnung auf Rückkehr zur Normalität in 2021?

Es sind good news, dass ältere Menschen und gewisse Risikogruppen nun gegen das Coronavirus geimpft werden können. So werden Menschenleben gerettet und Medizinfachleute entlastet. Bis zur vollständigen Normalisierung unseres Zusammenseins wird es wohl aber noch ein Weilchen dauern. (Reflektiert den Stand von Dezember 2020)

Photo by PongsakornJun/iStock / Getty Images

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Die Diskussionen laufen heiss, wenn es um die Frage “impfen oder nicht” geht. Tatsächlich lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Für wen ist die Impfung in einem ersten Schritt geeignet und wer sollte noch zuwarten? Abgesehen von der Tatsache, dass gar nicht alle Menschen in kurzer Zeit geimpft werden können, möchten dies gemäss Umfragen auch nicht alle tun. Was gibt es zu bedenken?

Immer wieder liest man über die “Gefahr” einer genetischen Veränderung durch den neuartigen Impfstoff basierend auf mRNS (Messenger Ribonukleinsäure) von Pfizer/BioNTech oder Moderna. Doch wie funktioniert dieser Impfstoff überhaupt? Wie die Gesundheitsbehörden vieler Länder, so auch der USA (CDC) oder das BAG aufklären, bringt die mRNS in der menschlichen Zelle die Ribosomen (das sind die Proteinfabriken der Zelle) dazu, ein bestimmtes Eiweiss zu produzieren. Ein sogenanntes Antigen also, das als ein “körperfremder Eindringling” erkannt wird und das Immunsystem dazu veranlasst, gegen dieses Antigen (das Spike-Protein des Coronavirus) eigene Antikörper und spezifische Abwehrzellen zu produzieren, sodass diese dann bei Kontakt das Coronavirus erkennen und eliminieren können. Die Wirksamkeit wird mit ca. 95% angegeben. Dieses Video von Swissmedic erklärt dies anschaulich. Die mRNS kann nicht das menschliche Erbgut verändern oder in den Zellkern eindringen. Wie auch die Hersteller oder die Webseite von infovac erläutern, wird die mRNS in relativ kurzer Zeit wieder abgebaut. Der noch nicht zugelassene Impfstoff von AstraZeneca wird anders funktionieren, es ist ein sogenannter Vektor-Impfstoff, wie er auch schon bei der Ebola-Impfung verwendet wird. Dort wird Genmaterial des Coronavirus in ein harmloses Virus eingebaut.

Die Studien zu den Vakzinen wurden unter grossem Zeitdruck durchgeführt und kurzzeitige Nebenwirkungen halten sich gemäss Aussagen im Rahmen (Jucken, Fieber, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen etc.). Jedoch gibt es keine Langzeiterfahrungen. Ebenso ist ungewiss, wie lange die Immunität bei 95% der Geimpften anhält, ob diese nicht mehr ansteckend sind und auch ob sie für Mutationen des Virus einen Schutz bieten. Wenn Sie Details zu den Inhaltsstoffen und Fachinformationen zum Coronaimpfstoff von Pfizer/BioNTech möchten, finden Sie diese hier bei Swissmedic oder im Download des BAGs unter Kurzsteckbriefe Covid-19-Impfstoffe. Gemäss Angaben von infovac enthalten die neu zugelassenen Impfstoffe kein Aluminium oder keine Schwermetalle, wie dies in manchen herkömmlichen Impfungen der Fall ist.

Für betagte Menschen und andere Risikogruppen scheint die Impfung ein Segen zu sein und schützt Leben. Oberstes Ziel der Impfstrategie ist es, die schweren Verläufe und die Todesrate bei älteren und vorerkrankten Personen zu senken und unser Gesundheitssystem zu entlasten. Dies gilt es zu unterstützen.

Noch nicht impfen lassen sollten sich beispielsweise Schwangere, Kinder und Jugendliche, Personen mit gewissen Autoimmunerkrankungen oder Menschen mit Empfindlichkeiten auf Inhaltsstoffe wie PEG (Polyethylenglykol). So gibt dies auch das BAG in seinen Infoblättern an, wenn man genauer hinschaut. Wenn Sie immunsuppressiert sind, eine Krebstherapie in Anspruch nehmen oder bestimmte Allergien haben, klären Sie das Nutzen-Risiko-Verhältnis gut mit Ihrem behandelnden Arzt ab. Die Impfung könnte einen geringeren Schutz bieten und ein geschwächtes Immunsystem zusätzlich belasten. Insbesondere bei Autoimmun- oder Krebskranken wurden keine Studien durchgeführt und bis dafür Langzeitstudien vorliegen, müssen wir uns in Geduld und Vorsicht üben. Wie wir wissen “ent-arten” auch ohne Impfzusammenhang menschliche Zellen immer wieder, die Wissenschaft und insbesondere die Medizin kennt die genaueren Zusammenhänge nur teilweise (Bsp. Krebs oder gewisse chronische Erkrankungen). Viele Faktoren könnten dazu führen und werden sich hoffentlich eines Tages klarer zeigen.

Die Impfungen sind kostenlos und freiwillig. Wir dürfen uns also eine eigene Meinung bilden und entsprechend verantwortungsvoll handeln. Auf jeden Fall müssen die bestehenden Massnahmen, wie Maske tragen, Hygiene und Abstand, weiter eingehalten werden, bis eine genügend hohe Immunität in der Bevölkerung erreicht ist oder sich das Virus allenfalls selber abschwächt. Machen wir also weiterhin das Beste aus der Situation, bleiben wir kreativ und fokussieren auf die ersten grossen Fortschritte, die wir erzielt haben auf dem Weg zu weiteren Freiheiten.

Gut möglich ist es, dass wir längerfristig ein wenig in Richtung Impfung gedrängt werden, wenn zum Beispiel Airlines einen Impfnachweis für den Transport verlangen oder bei Veranstaltungen nur Einlass mit einer Impfbescheinigung gewährt wird. Doch diese Diskussion muss erst noch geführt werden. Nehmen Sie sich also Zeit, und überlegen Sie in aller Ruhe, was für Sie der beste Weg ist, um Ihre und die Gesundheit Ihrer Umgebung zu schützen.

Last but not least - gut 5% der Schweizer Bevölkerung haben offiziell eine Covid-19 Erkrankung bereits hinter sich. Die Dunkelziffer dürfte höher sein. Es scheint jedoch immer noch Verwirrung über die Ansteckungsdauer zu geben. Wie ein Artikel im “The Lancet” bestätigte, konnte 9 Tage nach Auftreten der ersten Symptome keine Ansteckung mehr erfolgen. Zwei Tage vor Auftreten der Symptome kann man jedoch bereits ansteckend sein. Wie lange eine durchgemachte Erkrankung vor einer Neuansteckung schützt, ist unklar und offenbar unterschiedlich. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müsste mindestens 60% der Bevölkerung geimpft oder genesen sein. Zahlreiche Studien zu Covid-19 laufen noch, ebenso Verfahren zur Zulassung weiterer Medikamente und Behandlungen. Im Laufe der kommenden Monate werden immer mehr Resultate vorliegen und nächste Schritte Richtung Normalität aufzeigen.

So oder so, es gibt endlich Licht am Ende des Tunnels! Mehr Nähe, Reisen, Konzerte und Anlässe, unbeschwerte Geselligkeit, Restaurantbesuche etc. rücken wieder ins Blickfeld und daran sollten wir uns auf der nächsten Wegstrecke orientieren. Schritt für Schritt nähern wir uns wieder der Normalität. Mit Geduld und Ausdauer werden wir auch diesen Abschnitt meistern. Tun Sie sich in dieser Zeit täglich etwas Gutes, stellen Sie sich eine lohnenswerte Zukunft vor oder was Sie gerne im neuen Jahr (wieder) tun würden. Wir wünschen Ihnen viel Optimismus und Positivität sowie natürlich beste Gesundheit und einen guten Rutsch in ein glückliches neues Jahr🥂.