Coaching und künstliche Intelligenz - das Beste aus zwei Welten

Am Thema künstliche Intelligenz (KI) kommt kaum ein Lebens- oder Arbeitsbereich vorbei. Die Meinungen sind geteilt. Die einen schüren Ängste über Stellenverluste, andere sehen in künstlicher Intelligenz eine glänzende Zukunft für die Menschheit. Welche Vorteile bietet KI in Bezug auf Coaching und wo gilt es, kritisch hinzuschauen?

Künstliche Intelligenz ist kein neues Phänomen. Seit Jahren ist sie in unserem Alltag integriert, analysiert unser Verhalten und vereinfacht Prozesse. Mit der Entwicklung der sogenannten generativen KI, die selbst neue Inhalte erstellen kann, wie zum Beispiel ChatGPT, ist sie nun sichtbarer und greifbarer geworden.

Coachingprogramme mit Einsatz von KI werden schon seit geraumer Zeit angeboten. Es gibt eine Vielzahl an Apps und Webseiten, die Menschen in verschiedenen Belangen durch den Einsatz von KI unterstützen, sei es im Bereich Sport, Ernährung, Stress oder Karriereplanung und Psychologie.
KI basierte Online Coachingprogramme sind ebenfalls schon länger auf dem Markt und haben sich nicht nur durch kürzlich durchgeführten Studien als wirksam erwiesen. Zum Beispiel für Menschen in ländlichen Gebieten in Ländern, in denen die persönliche Beratung schwierig umzusetzen ist und grosse Distanzen zur nächsten Stadt zurückgelegt werden müssen. Der Zugang zu solchen Coachingangeboten für alle Menschen ist so gesehen auch ein gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt.

So kann ein Chatbot eine erste Anlaufstelle mit hilfreichen Tipps für den Alltag sein. Er ersetzt zwar nicht die menschliche Komponente, bieten aber Hand zu besserem Verständnis der eigenen Knackpunkte, liefert Ideen zur Reflexion, praktische Übungen und Motivation zur Veränderung. KI- Systeme können durch eine Interaktion lernen, personalisierte Ratschläge zu geben oder uns beispielsweise daran erinnern, eine Pause einzulegen, zu trainieren etc. Ein weiterer Vorteil ist die permanente Verfügbarkeit, vielleicht sogar in einer Krisensituation. Lesen Sie hier, wie ChatGPT-4 die positive Selbstwahrnehmung verstärken kann und mithilft, die Vergangenheit und Gegenwart wohlwollend zu interpretieren. KI-basiertes Coaching kann auch ein niederschwelliges Angebot darstellen für Menschen, die aus verschiedenen Gründen gehemmt sind, eine:n Therapeut:in aufzusuchen und ist in der Regel kostengünstig.

Doch braucht es dann einen Coach aus Fleisch und Blut überhaupt noch? Ja! Denn obwohl KI Daten analysieren und Verhaltensmuster erkennen kann, ist sie nicht fähig, mit Klient:innen eine emotionale Verbindung aufzubauen und dieselbe empathische Unterstützung anzubieten. Sie erkennt die nonverbalen Signale nicht und kann Gefühle nicht 1:1 spiegeln. Auch ethische Fragen kann KI nicht klären. Die Feineinstellung und das Entwickeln von individuell passenden Lösungswegen geschehen also weiterhin auf der persönlichen Ebene. Coaching ist ein kreativer Wachstumsprozess und die Reflexion mit einem Coach führt zu einem tieferen Verständnis der eigenen Verhaltensmuster. Wie ein Zwiebelschalenprinzip schafft der persönliche Austausch Aha-Momente mit wertvollen Einsichten. Durch den menschlichen Kontakt wird zudem Vertrauen aufgebaut und der Selbstwert gestärkt. Eine ungesunde Interaktion mit einer Maschine hingegen kann zu Isolation führen, wenn sie nicht zu einer praktischen Umsetzung im Alltag führt und nur virtuell stattfindet. Ebenso müssen wir uns gewahr sein, dass KI Coaching Systeme immer nur so gut sind, wie die Datensätze, mit denen sie gefüttert werden. Bekannt sind dabei bereits Themen wie Unvoreingenommenheit und ethische Aspekte. In Zukunft können sich KI und Coaching jedoch ergänzen und spezifischer eingesetzt werden.

Wie bei jeder neuen Errungenschaft gilt es, gewisse Dinge zu hinterfragen oder zu regulieren. Ernstzunehmende Themen sind dabei zum Beispiel die Datensicherheit (sensible Informationen über persönliche und private Details möchten wir nicht in den Händen von wenig wohlwollenden Personen oder Organisationen sehen). Ebenso ist die Nutzung von persönlichen Daten, die grossen Einblick in die Psyche und Belastbarkeit von Menschen geben, ein Thema. Wenn z.B. Stimmen ausgewertet werden, um auf das Befinden zu schliessen oder Kund:innnen zu einem Kaufabschluss gedrängt werden. Auch hier wird daran gearbeitet werden müssen, KI für den Schutz der Privatsphäre und Individualität eines Menschen in die Schranken zu weisen. In Unternehmen, Politik und Bildungsstätten sowie im Privaten darf und soll diskutiert werden, wie der Einsatz von KI diese Gratwanderung zwischen Gewinnoptimierung und Respekt vor der Privatsphäre gelingt.

Jeder Mensch ist einzigartig und die Qualität eines Coachings hängt massgeblich von der zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Coach und Coaches ab. Auch hier muss ein Fit geprüftt werden. Klient:innen sollen sich mit Ihren Berater:innen, Therapeut:innen, Coaches oder Psycholog:innnen wohl fühlen. Es soll eine geschützte Atmosphäre von Empathie, Wertschätzung und wertfreier Gedankenäusserung herrschen. Bei einem Coaching auf Augenhöhe entsteht ein authentischer Dialog, welcher Wachstum, Reifung und Lösungswege bietet. Was immer diesbezüglich Ihre nächsten Schritte sind, wir wünschen Ihnen viele hilfreiche Erkenntnisse auf dieser Reise und unterstützen Sie bei Bedarf gerne.




Zart besaitet - Sensible Menschen verarbeiten Eindrücke anders

Das Positive vorweg: Hochsensible Menschen sind empathischer und können sich daher besser in andere hineinversetzen. Sie erkennen Gefahren früher und ihr Leben ist oft bunter. Denn sie verarbeiten Reize tiefer und nehmen Vieles intensiver wahr.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, sie werden rascher von Eindrücken überflutet und brauchen mehr Zeit zur Verarbeitung und Einordnung.
Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die Sensibilität eines Menschen in der genetischen Veranlagung und Hirnfunktion liegt. Sie ist ein Persönlichkeitsmerkmal wie die Augenfarbe und kein Störungsbild. Rund 30% von uns fallen in die Kategorie Hochsensibel, etwa 40% sind im mittleren Bereich anzutreffen und wiederum etwa 30% der Bevölkerung gelten als wenig sensibel. Kulturell wird diese Veranlagung oft unterschiedlich bewertet. Wird sie in asiatischen Länder oftmals als positiv angesehen, so scheinen die Persönlichkeitsmerkmale feinfühliger Menschen in einer nach aussen gerichteten Gesellschaft wie zum Beispiel der westlichen eher als nachteilig.

Eine Studie der University of Santa Barbara entdeckte ein Muster im Gehirn von sensiblen Menschen. Diese sprechen sowohl auf negative als auch auf positive Einflüsse stärker an. Das Gehirn von hochsensiblen Menschen verarbeitet Dinge auf einer tieferen Ebene und in unterschiedlichen Arealen u.a. zum Beispiel im Hippocampus, welcher für die Bildung und Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten zuständig ist. So auch für Lernprozesse oder emotionale Inhalte. Ein Tipp der Studienautorin, der für uns alle gilt, aber wovon Feinfühlige besonders profitieren ist: “Machen Sie öfters Pausen”. Dies gibt unserem Gehirn genügend Zeit, Dinge auf einer tieferen Ebene zu verarbeiten. Daraus resultieren dann oft bessere Entscheide, mehr Ausgeglichenheit, ein höheres Wohlbefinden und mehr Energie.

Menschen, die feinfühliger sind, sprechen besonders gut auf Zuspruch und ein wohlwollendes Umfeld an. Das fängt bereits an im Elternhaus, zieht sich durch die Schul- und Ausbildungszeit und zeigt sich auch später im Arbeitsumfeld. Positives Feedback wirkt anspornend, während starke Kritik und harsche Kommentare oder gar Mobbing sich schädlich auswirken und im schlechteren Fall zu psychischen Beeinträchtigungen führen können. Die gute Nachricht: Feinfühlige Menschen entwickeln sich in einem förderlichen Umfeld zu starken Persönlichkeiten. Sie sind integre Personen, denen das Wohlbefinden der Mitmenschen, das Gelingen von Projekten und liebevolle Beziehungen am Herzen liegen. Sie setzen sich mit viel Enthusiasmus und Commitment für ihnen wichtige Dinge ein und sind loyale Menschen mit feinem Humor und Gespür.

Machen Sie den Test und finden Sie heraus, ob sie eine hohe oder eher tiefe Sensibilität aufweisen. Bitte beachten Sie, dass dies keine Diagnose darstellt, sondern eine Hilfestellung im Alltag bieten kann.

Übrigens, zart besaitete Menschen profitieren besonders von therapeutischen Interventionen (z.B. Stressmanagement, Psychotherapie, Coaching, Resilienztraining, Methoden der Komplementärtherapie, Affekttraining usw) oder Entspannungstechniken wie Yoga, progressive Muskelrelaxation, Atemtraining etc. Hier eine Studie der Queen Mary University London am Beispiel einer Paartherapie. Interessanterweise zeigten wenig sensible Menschen über die Zeitdauer eine ähnlich hohe Zufriedenheit mit ihrem Paarleben wie empfindsamere Menschen, die ein Paarprogramm absolvierten. Verständnis für die Andersartigkeit seines Gegenübers erhöht aber auf jeden Fall den Erfolg einer Beziehung. Ob mit Freunden, der Führungsperson oder unserer Familie.

Denken Sie also daran, wenn Ihnen das Wohlbefinden Ihres Kindes, einer Freundin, eines Arbeitskollegen oder Ihrer Partnerin wichtig ist und sie eine gute Beziehung anstreben: Eine wertschätzende Kommunikation wirkt Wunder. Ach ja: Dies gilt übrigens für alle Menschen und sollte eigentlich zum Standardrepertoire gehören. Sie dürfen dies einfordern - auch bei sensiblem Menschen!

Stay positive - aber wie?

Unsere westliche Gesellschaft kannte schon unbeschwertere Zeiten. Kaum einigermassen der Pandemie entschwunden, werden unsere Nerven wieder arg mit Zukunftsängsten über Stromengenpässe und Inflation strapaziert. Was hilft also, positiv gestimmt zu bleiben und optimistisch in die Zukunft zu schauen?

Die Wissenschaft sagt uns, dass Optimismus lernbar ist, denn nicht jede*r ist von Geburt an eine Frohnatur. Einige sehen das Glas öfters mal halbleer. Das ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Evolutionstechnisch hilft es unserer Spezies, Gefahren und Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Nehmen die Ängste oder die Unruhe jedoch überhand, geht es dem Menschen nicht mehr gut.
Scrollen Sie für einen Quick Win ans Ende dieses Blogbeitrags zur Übung.

Weitere Studien kommen zum Schluss, dass Postitivität unser Leben länger und glücklicher macht. Da lohnt sich doch ein Extraeinsatz! Wohlgemerkt, dass heisst nicht, dass wir in hedonistischer Manier von Berggipfel zu Berggipfel hüpfen. “Das Leben auferlegt den Optimisten und Pessimisten dieselben Rückschläge und Tragödien, der Optimist jedoch übersteht sie besser”, schreibt Professor Martin Seligman, der Urvater der positiven Psychologie, in seinen Büchern. Er forschte vielmehr an einem authentische Glück und daran, welche Faktoren zu längerfristiger Lebenszufriedenheit beitragen. Dabei liegt der Fokus auf dem Gelingen und nicht auf dem, was nicht rund läuft.

Gehören Sie zu den glücklichen Optimisten? Dann brauchen Sie nicht weiterzulesen. Wenn Sie jedoch öfters Mühe haben, positiv gestimmt zu bleiben oder weniger gut mit Belastungen umgehen können, dann ist die frohe Kunde, dass auch Sie, mit geeigneten Massnahmen, noch etwas an Glückspotenzial zulegen können. Hier einige Tipps:

Es hilft, unrealistische Erwartungen an sich und das Leben loszulassen und auch nicht immer die Erwartungen der Mitmenschen zu erfüllen. Vielleicht werden Sie kein berühmter Popstar mehr, aber geben Sie doch mal im Freundeskreis ein Gitarrensolo zum besten.

Ebenso ist es hilfreich, genau hinzuschauen, was gerade gut läuft. Es können auch kleine Dinge sein, die Glücksmomente bescheren. Denken Sie doch jeweils vor dem Schlafengehen kurz darüber nach, was Ihnen heute Zufriedenheit brachte.

Wichtig sind auch die inneren Dialoge, die wir führen. Sind diese selbstwertstärkend und motivierend oder verurteilen wir uns, vielleicht ganz unbewusst, für bestimmte Dinge? Ein Beispiel: Ich habe mich mit einem Freund zum Abendessen verabredet, der den Termin kurzfristig absagt. Nun könnte ich denken: “Ich habe das falsche Restaurant ausgewählt, er isst lieber vegetarisch” oder “ich wusste, dass er mich gar nicht mag. Er hat etwas Spannenderes zu tun.” Oder aber, Sie denken: “Er hat bestimmt viel um die Ohren und muss einen wichtigen Arbeitstermin einhalten. Wir holen das Essen bald nach” oder “Ich bin es wert, dass man mit mir Zeit verbringt. Heute geniess ich den freien Abend oder ich rufe spontan meine Schwester an”. Es geht darum, Ereignisse nicht persönlich zu nehmen und positiv zu bewerten. Das braucht Hartnäckigkeit und Ausdauer, Glauben Sie an sich!

Es gibt zudem zahlreiche Übungen und Möglichkeiten, Optimismus und Positivität in sein Leben zu bringen. Eine gut erforsche Intervention zum Beispiel ist die “Best Possible Self” Übung. Wenn Sie sich also etwas wirklich Gutes tun möchten, finden Sie hier eine Anleitung dazu.

Hinweis: Wenn Sie über eine längere Zeit negative Gedanken, Gefühle oder starken Pessimismus o.a. verspüren, wenden Sie sich an eine Fachperson aus Psychologie, Komplementärmedizin oder an Ihren Vertrauensarzt.

Viel Glück auf Ihrer ganz persönlichen Suche nach der Lebenszufriedenheit!

"La vie en rose" oder weshalb wir uns gerne selbst etwas vormachen

Wozu dient uns Menschen eigentlich die Fähigkeit, Tatsachen je nach Situation schön zu reden?
Und wie gelangen wir stattdessen zu Optimismus und positiver Handlungsfähigkeit?

Ein Team der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universität Antwerpen hat analysiert, welche Rolle Selbsttäuschung im Alltag spielt und welche Strategien wir Menschen nutzen, um uns selber etwas vorzumachen.

Laut dem Forschungsteam gibt es vier Hauptverhaltensweisen, die dazu dienen ein positives Selbstbild zu stabilisieren und zu schützen. Mehr dazu hier. Vor allem aber hilft es uns, in schwierigen Lagen die Motivation aufrecht zu erhalten. Eine Fähigkeit, die wir nach zwei Jahren Pandemie eigentlich auch benötigen würden. Die Studienautoren erläutern, dass in Normalzeiten mit der Selbsttäuschung auch bewährte Denkweisen und die bekannte Handlungsmotivation verfestigt werden. In Krisenzeiten jedoch ist dieses Verhalten wenig hilfreich. Denn es verunmöglicht uns, neue Handlungsweisen auszuprobieren sowie ein rasches Umdenken und Flexibilität an den Tag zu legen. Längerfristig tun wir also gut daran, den Tatsachen ins Auge zu sehen.

Manchmal geraten wir in eine Sackgasse oder das Leben verlangt uns mit einer sehr belastenden Situation vieles ab. Unsere eigenen Verhaltensweisen oder festgefahrenen Glaubensmuster halten uns oft in diesen Denkmustern gefangen. Der Stress fördert unseren Tunnelblick und versperrt uns die Sicht auf einen gangbaren Lösungsweg.

Einer Studie der Penn State Universität zufolge werden unsere persönlichen Glaubensmuster oder die Moral, die wir an den Tag legen, nicht ausschliesslich von Erziehung und Umfeld bestimmt. Offenbar sind auch genetische Faktoren im Spiel.

Doch hier kommt die gute Nachricht: Die Epigenetik und neuere Untersuchungen untermauern, dass es in jedem Alter möglich ist, neue Strategien zur Bewältigung schwieriger Situationen zu erlernen. Unser freier Wille erlaubt uns, Situationen zu analysieren, Fakten abzuwägen, Erfahrungswerte hinzuzuziehen. Mit zusätzlicher Hilfe unserer Emotionen und dem Bauchgefühl erfahren wir zudem, welche Bedürfnisse uns antreiben. Durch die dann erlangte Einsicht entscheiden wir uns bewusst und mit gesundem Optimismus, die nächsten, bestmöglichen Schritte zu machen und neue Handlungsweisen auszuprobieren.

Machmal hilft es, dazu eine Sparringspartnerin hinzuzuziehen, eine Coachin oder eine Therapeutin ist dafür ausgebildet. Auch selbst kann man mit einem Stück Papier ausgerüstet, genügend Zeit und etwas Reflexionsfähigkeit etwas tun.

Die nachstehende Technik aus einem Resilienz-Training kann eine erste Hilfestellung bieten.

Notieren Sie sich folgende Punkte:

  1. Akzeptieren, was ist

  2. Persönliche “Be-Deutung” der Situation

  3. Wertschätzung

  4. Handeln aufgrund neuer Bewertung

Als Beispiel: 1. Eine wichtige Bezugsperson ist verstorben. Nach einer gesunden und wichtigen Trauerphase beginne ich zu akzeptieren, dass sie nicht wiederkommt. 2. Ich glaube, dass es mir in Zukunft schwer fallen wird, mich wieder an eine neue Person zu binden oder dass ich nie wieder mit einem anderen Menschen so viel Schönes erleben kann. ich fürchte, dass ich die Leere in mir nicht mehr werde füllen können. 3. Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit und weiss, dass es noch andere bedeutsame Menschen in meinem Leben gibt und dass ich irgendwann wieder fröhlich und hoffnungsvoll das Leben geniessen werde. 4. Ich erkenne, dass immer noch einiges gut läuft in meinem Leben und denke statt “nie wieder”, “vielleicht irgendwann”. Durch diese Neubewertung erlaube ich mir optimistische Gedanken über die Zukunft und lasse neue Möglichkeiten zu. Ich beginne, mich wieder mit Menschen zu treffen, fange vielleicht ein neues Projekt an, wechsle den Job, pflege ein neues Hobby, tue Dinge, die mir Freude bereiten und mir Glücksmomente bescheren.

Wie bei Neujahrsvorsätzen gilt es, Pläne, Vorhaben, Treffen etc. in die Tat umzusetzen. Schritt für Schritt erleben wir dann kleine Erfolge, die uns motivieren, weiter vorwärts zu gehen. Und ja, auch Rückschritte sind Schritte.

Wir wünschen Ihnen viel Umsetzungskraft und zahlreiche kreative Ideen zur Stärkung Ihrer Handlungsfähigkeit im neuen Jahr!

 

Was hat Haarausfall mit chronischem Stress und psychologischem Kapital zu tun?

Forscher haben den Mechanismus, der für stressbedingten Haarausfall verantwortlich ist, identifiziert. Um andauernden Stress zu reduzieren, bieten sich unterschiedliche Konzepte an. Wieder vermehrt wird die Theorie des “psychologischen Kapitals” zur Stärkung der Widerstandskraft hinzugezogen. Hilft uns dieses auch in Zeiten einer Pandemie?

Unser Organismus kann mit kurzzeitigen Belastungen gut umgehen, darauf ist er ausgerichtet. Für regelmässigen Ausgleich sorgen wir beispielsweise durch Sport, Meditation, Musik und Tanz oder gute Gespräche.
Chronischer Stress kann zahlreiche Beschwerden hervorrufen, unter anderem hat er auch einen Einfluss auf das Haarwachstum. Das Stresshormon Kortisol lässt die Stammzellen unserer Haarfollikel in einer längeren Ruhephase verweilen und dadurch werden diese nicht genügend schnell erneuert. Die Folge ist ein Ausdünnen der Haarpracht.
Nun gibt es ermutigende Studien, beispielsweise von der Harvard University, welche einen Zusammenhang zwischen dem Protein “Gas6” (growth-arrest-specific-gene6), welches Stammzellen aktiviert, und dem Haarwachstum aufzeigen. Unter Zugabe von Gas6 konnten sich die Stammzellen der Haarfollikel bei Mäusen auch unter Stress wieder genügend regenerieren. Mehr über diese komplexen Zusammenhänge und zukünftige Anwendungsmöglichkeiten erfahren Sie hier.

Einigen von uns kann chronischer Stress wenig anhaben, andere sind dafür besonders empfänglich. Die Forscher der Universität Zürich konnten nun die “Stress-Resilienz” eines Menschen, also die Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen, im April dieses Jahres einer spezifischen Hirnregion zuordnen. Die Aktivierung dieses Gehirnareal weist auf eine erhöhte Sensibilität für Stressfolgeerkrankungen hin. Gerade bei chronischen Belastungsphasen wie zum Beispiel in einer anhaltenden Pandemie ist dies relevant. Die Aktivierung des LC-NE Systems (Locus ceruleus-norepinephrine) ist offenbar ein möglicher Parameter zur Vorhersage unserer Stress-Resilienz.

Wenn wir im Hier und Jetzt etwas für unser Wohlbefinden tun wollen, hilft vielleicht das Konzept des psychologischen Kapitals. Im Organisationskontext wird die Lehre bereits seit 2004 vermittelt. Basierend auf Wertschätzung und positiven Emotionen ist unser psychologisches Kapital ein Basiskonstrukt für Gesundheit und Zufriedenheit. Der Begriff setzt sich aus vier Bausteinen zusammen:

1. Selbstwirksamkeit (wir sind der Überzeugung, dass unser Handeln etwas bewirkt)
2. Hoffnung (wir sind der Überzeugung, dass wir unsere Ziele längerfristig erreichen werden)
3. Optimismus (wir sehen trotz etwaiger Rückschläge immer wieder das halbvolle Glas)
4. Resilienz (wir erholen uns von Tiefschlägen und können daraus Gelerntes nutzen)

In Zeiten einer Pandemie, die erhöhte Arbeitsanforderungen an uns alle stellt, kann das psychologische Kapital hilfreich sein. Eine im August publizierte Studie hat das psychologische Kapital zu Beginn der Home-Office-Pflicht untersucht und zeigte, dass Arbeitende mit höherem psychologischem Kapital weniger zu schädlichen Verhaltensmustern neigten. Das heisst, sie konnten sich zu Bewegung, gesunder Ernährung, wohltuender Beziehungspflege usw. motivieren, anstatt sich dem Frust des zusätzlichen Stresses durch Alkohol, Überessen oder negative Gedanken hinzugeben. Fazit: Es lohnt sich, in sein eigenes inneres Kapital zu investieren, um in stürmischen Zeiten seine Segel besser setzen zu können.

Zugegeben, dies ist nicht immer leicht und Veränderungen brauchen Zeit und Einsatz. Was bringt Ihnen längerfristig innere Zufriedenheit und was bereitet Ihnen Freude? Überlegen Sie, bei welchem der vier Bausteine Sie am meisten Verbesserungspotenzial haben und was Sie dafür tun könnten. Setzen Sie sich ein kleines Ziel und verfolgen Sie es kontinuierlich. Anerkennen Sie, was bereits gut läuft, und feiern Sie Etappenziele. Denken Sie dabei daran: Rückschritte gehören zum Vorwärtskommen dazu. Wir wünschen Ihnen Freude am Aufbau Ihres inneren Vermögens!

Weshalb Schokolade essen und Unstimmigkeiten klären gesund für uns ist.

Schon unsere Grossmütter wussten es: Eine Tasse heisser Kakao und darüber reden hilft, unseren Stresspegel zu senken. Nun gibt es auch Studien, die belegen, dass wir länger leben und gesünder bleiben, wenn wir bis Tagesende unsere Querelen lösen.

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Sind es die angenehme, zugewandte Atmosphäre, die Flavenole in der Schokolade oder doch die aktive Konfliktlösung die uns resilienter machen?

Forscher fanden heraus, dass unsere Blutgefässe während mentaler Stressphasen besser funktionieren, wenn wir ein kakaohaltiges Getränk zu uns nehmen. Die Flavenole, welche auch in Früchten und Gemüse vorkommen, schützen uns vor kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzerkrankungen oder Thrombosen. Hier geht es zur Studie der University of Birmingham.
Besonders in herausfordernden Phasen können wir uns mit der passenden Ernährung Gutes tun. Leider haben wir oft gerade dann das Bedürfnis nach fett-, zucker- und kohlenhydratreicher Nahrung wie Pizza, Pasta oder Eiscreme. Nicht immer einfach, Gegensteuer zu geben und neben hochprozentiger Schokolade (Rohkakao) auch Äpfel, Brombeeren, Brokkoli etc. auf den Speiseplan zu nehmen. Bei der hochprozentigen Schokolade geht es übrigens nicht um die klassische Milchschokolade, sondern um dunkle Schokolade ab 70% Kakaoanteil oder die unverarbeitete Bohne als Superfood. Aber Vorsicht: Schokolade ist auch reich an Kalorien, also alles mit Mass!
Haben Sie immer wieder Heisshunger auf Ungesundes? Lassen Sie Ihren Stoffwechsel von einer Fachperson überprüfen und notieren Sie, für welches Bedürfnis das gewünschte Nahrungsmittel stehen könnte. Vielleicht hat ein Telefonat mit der besten Freundin, ein entspannendes Bad, der Lieblingssong oder ein Spaziergang einen ähnlichen Effekt wie die Tüte Chips.

Zu einem gesünderen und längeren Leben trägt offenbar die abendliche Bewältigung von Stress bei. Belastende Ereignisse hören dabei nicht einfach auf zu existieren, aber der adäquate Umgang damit macht sich gemäss einer Studie der University of Oregon bezahlt. Nicht nur chronischer Stress wie zum Beispiel finanzielle Sorgen, Arbeitsunsicherheit oder Isolation, sondern auch die täglichen kleinen Unannehmlichkeiten haben einen Einfluss auf unsere Gesundheit und Lebensdauer. Die Forschenden untersuchten sowohl Menschen, die Ihre Konflikte bis zum Tagesende lösten, als auch Menschen, welche Konflikte vermieden, beispielsweise um Streit aus dem Weg zu gehen. Die Resultate verdeutlichen, dass Personen, die Konflikte am selben Tag lösen oder angehen konnten, ungefähr die Hälfte der emotionalen Belastung zeigten wie Personen, die Ihre Ungereimtheiten verdrängten. Am Folgetag fiel das Resultat noch deutlicher aus und die Belastung war um ein Vielfaches kleiner.
Was aber können wir daraus lernen? Sprechen wir Unklarheiten, Missverständnisse, Meinungsverschiedenheiten auf eine sachliche Art und Weise an und bemühen wir uns ehrlich um eine Lösung oder Klärung, geht es uns längerfristig besser, als wenn wir mit Groll, Ärger, Frustration oder Niedergeschlagenheit zu Bett gehen. Zugegeben: Darüber schlafen kann manchmal eine gute Lösung sein, um etwas Abstand zu gewinnen. Spüren wir aber, dass trotzdem Ungelöstes in uns rumort, lohnt es sich, Klarheit darüber zu schaffen, was unser Innerstes an emotionalem Zuspruch braucht. Im Arbeitsumfeld ist eine offene Kommunikationskultur und eine gute Personalschulung wichtig. Je nach Branche sind Kurse im Umgang mit schwierigen Kunden beispielsweise Teil eines guten betrieblichen Gesundheitsmanagments (BGM). Und in Teambuilding-Prozessen lernen wir den konstruktiven Austausch mit Peers und Vorgesetzten. In Konflikt- oder Resilienztrainings können beispielsweise unsere Problemlösungsskills verbessert werden. Kontaktieren Sie uns für Seminarvorschläge in diesem Bereich.

Auch im Privatleben gilt: Wenn wir uns und unsere Wünsche, Ziele und Bedürfnisse kennen und formulieren können, ist das bereits die halbe Miete. Auch wenn es manchmal länger dauert, bis ein Konsens gefunden werden kann, lohnt es sich, am Ball zu bleiben. Die Basisregeln der wertschätzenden Kommunikation einzuhalten, ist dabei jedoch oberstes Gebot!
· Aktives Zuhören und den anderen ausreden lassen, ist ebenso wichtig wie das Gehörte zu wiederholen, um zu signalisieren, dass man verstanden hat.
· In der Ich-Form danach sein Anliegen als persönlich Wahrnehmung vorbringen, damit das Gegenüber die Chance hat, den anderen Standpunkt zu verstehen und damit keine Schuldzuweisungen entstehen.
Allem vorausgesetzt ist natürlich, das beide Parteien echtes Interesse an einem konstruktiven Dialog haben. So geht das Gespräch dann im Ping-Pong mit Zuhören und Reden weiter. Im besten Fall findet man einen Lösungsweg, mit dem beide Seiten leben können und entwickelt mehr Verständnis für das Gegenüber. Im schlechteren Fall kann man sich zumindest darauf einigen, sich nicht einig zu sein und die Meinung des anderen zu respektieren. So ist auch ein friedliches Auseinandergehen möglich. Ist die Situation jedoch verfahren, können Mediatoren, Psychologen oder gut ausgebildete Coaches helfen, die Pattsituationen im Innern und Äusseren zu klären. Wir wünschen Ihnen viele konstruktive Gespräche!


Corona-Impfung - Hoffnung auf Rückkehr zur Normalität in 2021?

Es sind good news, dass ältere Menschen und gewisse Risikogruppen nun gegen das Coronavirus geimpft werden können. So werden Menschenleben gerettet und Medizinfachleute entlastet. Bis zur vollständigen Normalisierung unseres Zusammenseins wird es wohl aber noch ein Weilchen dauern. (Reflektiert den Stand von Dezember 2020)

Photo by PongsakornJun/iStock / Getty Images

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Die Diskussionen laufen heiss, wenn es um die Frage “impfen oder nicht” geht. Tatsächlich lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Für wen ist die Impfung in einem ersten Schritt geeignet und wer sollte noch zuwarten? Abgesehen von der Tatsache, dass gar nicht alle Menschen in kurzer Zeit geimpft werden können, möchten dies gemäss Umfragen auch nicht alle tun. Was gibt es zu bedenken?

Immer wieder liest man über die “Gefahr” einer genetischen Veränderung durch den neuartigen Impfstoff basierend auf mRNS (Messenger Ribonukleinsäure) von Pfizer/BioNTech oder Moderna. Doch wie funktioniert dieser Impfstoff überhaupt? Wie die Gesundheitsbehörden vieler Länder, so auch der USA (CDC) oder das BAG aufklären, bringt die mRNS in der menschlichen Zelle die Ribosomen (das sind die Proteinfabriken der Zelle) dazu, ein bestimmtes Eiweiss zu produzieren. Ein sogenanntes Antigen also, das als ein “körperfremder Eindringling” erkannt wird und das Immunsystem dazu veranlasst, gegen dieses Antigen (das Spike-Protein des Coronavirus) eigene Antikörper und spezifische Abwehrzellen zu produzieren, sodass diese dann bei Kontakt das Coronavirus erkennen und eliminieren können. Die Wirksamkeit wird mit ca. 95% angegeben. Dieses Video von Swissmedic erklärt dies anschaulich. Die mRNS kann nicht das menschliche Erbgut verändern oder in den Zellkern eindringen. Wie auch die Hersteller oder die Webseite von infovac erläutern, wird die mRNS in relativ kurzer Zeit wieder abgebaut. Der noch nicht zugelassene Impfstoff von AstraZeneca wird anders funktionieren, es ist ein sogenannter Vektor-Impfstoff, wie er auch schon bei der Ebola-Impfung verwendet wird. Dort wird Genmaterial des Coronavirus in ein harmloses Virus eingebaut.

Die Studien zu den Vakzinen wurden unter grossem Zeitdruck durchgeführt und kurzzeitige Nebenwirkungen halten sich gemäss Aussagen im Rahmen (Jucken, Fieber, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen etc.). Jedoch gibt es keine Langzeiterfahrungen. Ebenso ist ungewiss, wie lange die Immunität bei 95% der Geimpften anhält, ob diese nicht mehr ansteckend sind und auch ob sie für Mutationen des Virus einen Schutz bieten. Wenn Sie Details zu den Inhaltsstoffen und Fachinformationen zum Coronaimpfstoff von Pfizer/BioNTech möchten, finden Sie diese hier bei Swissmedic oder im Download des BAGs unter Kurzsteckbriefe Covid-19-Impfstoffe. Gemäss Angaben von infovac enthalten die neu zugelassenen Impfstoffe kein Aluminium oder keine Schwermetalle, wie dies in manchen herkömmlichen Impfungen der Fall ist.

Für betagte Menschen und andere Risikogruppen scheint die Impfung ein Segen zu sein und schützt Leben. Oberstes Ziel der Impfstrategie ist es, die schweren Verläufe und die Todesrate bei älteren und vorerkrankten Personen zu senken und unser Gesundheitssystem zu entlasten. Dies gilt es zu unterstützen.

Noch nicht impfen lassen sollten sich beispielsweise Schwangere, Kinder und Jugendliche, Personen mit gewissen Autoimmunerkrankungen oder Menschen mit Empfindlichkeiten auf Inhaltsstoffe wie PEG (Polyethylenglykol). So gibt dies auch das BAG in seinen Infoblättern an, wenn man genauer hinschaut. Wenn Sie immunsuppressiert sind, eine Krebstherapie in Anspruch nehmen oder bestimmte Allergien haben, klären Sie das Nutzen-Risiko-Verhältnis gut mit Ihrem behandelnden Arzt ab. Die Impfung könnte einen geringeren Schutz bieten und ein geschwächtes Immunsystem zusätzlich belasten. Insbesondere bei Autoimmun- oder Krebskranken wurden keine Studien durchgeführt und bis dafür Langzeitstudien vorliegen, müssen wir uns in Geduld und Vorsicht üben. Wie wir wissen “ent-arten” auch ohne Impfzusammenhang menschliche Zellen immer wieder, die Wissenschaft und insbesondere die Medizin kennt die genaueren Zusammenhänge nur teilweise (Bsp. Krebs oder gewisse chronische Erkrankungen). Viele Faktoren könnten dazu führen und werden sich hoffentlich eines Tages klarer zeigen.

Die Impfungen sind kostenlos und freiwillig. Wir dürfen uns also eine eigene Meinung bilden und entsprechend verantwortungsvoll handeln. Auf jeden Fall müssen die bestehenden Massnahmen, wie Maske tragen, Hygiene und Abstand, weiter eingehalten werden, bis eine genügend hohe Immunität in der Bevölkerung erreicht ist oder sich das Virus allenfalls selber abschwächt. Machen wir also weiterhin das Beste aus der Situation, bleiben wir kreativ und fokussieren auf die ersten grossen Fortschritte, die wir erzielt haben auf dem Weg zu weiteren Freiheiten.

Gut möglich ist es, dass wir längerfristig ein wenig in Richtung Impfung gedrängt werden, wenn zum Beispiel Airlines einen Impfnachweis für den Transport verlangen oder bei Veranstaltungen nur Einlass mit einer Impfbescheinigung gewährt wird. Doch diese Diskussion muss erst noch geführt werden. Nehmen Sie sich also Zeit, und überlegen Sie in aller Ruhe, was für Sie der beste Weg ist, um Ihre und die Gesundheit Ihrer Umgebung zu schützen.

Last but not least - gut 5% der Schweizer Bevölkerung haben offiziell eine Covid-19 Erkrankung bereits hinter sich. Die Dunkelziffer dürfte höher sein. Es scheint jedoch immer noch Verwirrung über die Ansteckungsdauer zu geben. Wie ein Artikel im “The Lancet” bestätigte, konnte 9 Tage nach Auftreten der ersten Symptome keine Ansteckung mehr erfolgen. Zwei Tage vor Auftreten der Symptome kann man jedoch bereits ansteckend sein. Wie lange eine durchgemachte Erkrankung vor einer Neuansteckung schützt, ist unklar und offenbar unterschiedlich. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müsste mindestens 60% der Bevölkerung geimpft oder genesen sein. Zahlreiche Studien zu Covid-19 laufen noch, ebenso Verfahren zur Zulassung weiterer Medikamente und Behandlungen. Im Laufe der kommenden Monate werden immer mehr Resultate vorliegen und nächste Schritte Richtung Normalität aufzeigen.

So oder so, es gibt endlich Licht am Ende des Tunnels! Mehr Nähe, Reisen, Konzerte und Anlässe, unbeschwerte Geselligkeit, Restaurantbesuche etc. rücken wieder ins Blickfeld und daran sollten wir uns auf der nächsten Wegstrecke orientieren. Schritt für Schritt nähern wir uns wieder der Normalität. Mit Geduld und Ausdauer werden wir auch diesen Abschnitt meistern. Tun Sie sich in dieser Zeit täglich etwas Gutes, stellen Sie sich eine lohnenswerte Zukunft vor oder was Sie gerne im neuen Jahr (wieder) tun würden. Wir wünschen Ihnen viel Optimismus und Positivität sowie natürlich beste Gesundheit und einen guten Rutsch in ein glückliches neues Jahr🥂.

Schlafen Sie schon oder wachen Sie noch?

Unsere Stresstolerenz wird gerade arg auf die Probe gestellt. Neben den alltäglichen Herausforderungen haben wir seit Monaten mit den Auswirkungen einer Pandemie zu kämpfen. Corona-Müdigkeit macht sich breit. Aber was, wenn wir vor lauter Müdigkeit den Schlaf nicht finden?

Eine neue Studie der University of British Columbia bestätigt, was wir längt schon wissen: Genügend Schlaf beeinflusst unser Wohlbefinden. Wir reagieren sowohl auf negative wie auf positive Erlebnisse besser, wenn wir ausgeschlafen sind. Fehlt uns die erholsame Nacht, sind wir gereizter und es mangelt uns an Optimismus, selbst dann, wenn die Vorzeichen eigentlich ganz gut stehen.

Aber nicht nur die Länge, sondern auch die Qualität des Schlafes ist ausschlaggebend. Gründe, auch nachts “Wache” zu halten, gibt es derzeit besonders viele. Manchen Menschen fällt es nicht leicht, mit Veränderungen umzugehen. Zahlreiche Unsicherheiten lassen uns in den Bedrohungsmodus verfallen. Angefangen bei finanziellen Sorgen, Angst vor Arbeitsplatzverlust, zusätzlichen familiären Belastungen, Beziehungskonflikte, Tod oder Trennungen sowie negative Selbstgespräche etc. bis hin zu den aktuellen Einschränkungen mit denen das Coronavirus uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Dennoch ist es bewundernswert, wie schnell sich viele Unternehmen und Menschen erholt und an die neue Situation angepasst haben. Dem Dienstleistungssektor im HomeOffice fiel dies bedeutend leichter (s. Artikel aus HR Today), Personen mit einem sonnigen Gemüt vermutlich auch. Es lohnt sich auf jeden Fall, optimistisch zu bleiben, die Situation anzunehmen wie sie ist, wertzuschätzen, was trotzdem noch gut läuft und mutig vorauszuplanen. Menschen manövrieren sich besser durch den Alltagsstresss, wenn sie eine Balance finden zwischen dem Fokussieren auf das “Hier-und-Jetzt” und dem Planen für die Zukunft. Stay positive, live in the moment - but plan ahead” schliessen die Forscher der NC State University. Und: Tun Sie dies bitte bereits tagsüber und nicht erst, wenn Sie im Bett liegen!

Natürlich können auch Licht, Lärm oder körperliche Beschwerden, Unfälle, Hormonveränderungen oder ein schreiendes Baby dafür sorgen, dass wir uns nachts nicht genügend erholen können. Wichtig ist es, hier etwas Ursachenforschung zu betreiben und, falls Schlafstörungen länger als vier Wochen andauern, sich nicht zu scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies gilt insbesondere, wenn die nächtlichen Wachzustände mindestens drei Mal pro Woche auftreten. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, einen Psychiater oder Psychologen oder eine qualifizierte Fachpersonen aus der Komplementärmedizin. Wenn Sie sich nicht gut aufgehoben fühlen, wechseln Sie zu einer Person, von der Sie sich gehört und verstanden fühlen mit Ihrem Anliegen.
Wenn Sie Sorgen haben, hilft manchmal auch schon ein klärendes Gespräch mit einer Vertrauensperson. Und ein aufmerksames Gegenüber ist in jedem Fall besser als stundenlanges Chatten am Handy.

Hier noch ein paar altbekannte Tricks zur Förderung des Schlafes. Es kann sich lohnen, dieses Wissen mal wieder aufzufrischen:

  • Lärm- & Lichtquellen ausschalten (keine Handys, Laptops, Radios, TV etc.)
    Eventuell ruhige Musik oder Naturgeräusche

  • Bewegung und Aktivität tagsüber fördert den Schlaf (nicht zu kurz vor dem Zubettgehen)

  • Alkohol hilft zwar einzuschlafen, vermindert aber die Schlafqualität

  • Gesunde Ernährung und nichts Schwerverdauliches vor dem Schlafengehen (eher Proteine als Kohlenhydrate)

  • Pflanzliche Mittel (Baldrian, Schlafdragées, Lavendel, Tees etc.)

  • Atemübungen (synchronisieren das Nervensystem)

  • Progressive Muskelrelaxation

  • Kuscheln und Sex fördern die Ausschüttung von Oxytocin und entspannen (eine Massage tut das auch, falls Sie Single sind)

  • Ein warmes Bad löst Verkrampfungen (evtl. Magnesium)

  • Notieren Sie vor dem Schlafengehen noch unerledigte Dinge oder Pläne

  • Lesen Sie einen feel-good Roman oder schauen Sie eine Komödie

  • Meditieren Sie oder machen Sie ruhige Yogaübungen

  • Schreiben Sie auf, was gut läuft im Moment, was Ihnen bereits gelungen ist, wofür Sie dankbar sind und was Ihnen im Leben Freude bereitet

  • Tun Sie am Wochenende oder wenn Sie Zeit haben mehr davon!

Und last, but not least hilft es, zu lachen, gerade auch wenn Sie gestresst sind oder nicht schlafen können. Wer hätte gedacht, dass gerade eine Schweizer Universität in diesem Sommer eine Studie dazu veröffentlicht hat. “Lachen als Stresspuffer” heisst diese. Naja, wir Schweizer wissen ja bereits: “rire c’est bon pour la santé”

Schlafen Sie gut!

Zurück zum "New Normal"

Nach erfolgreicher Eindämmung der grössten Corona-Gefahren sehen wir uns mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. Auch diese gehen wir mit Mut und Optimismus und - typisch schweizerisch - auch mit viel Pragmatismus an.

Nun kehren wir also aus der Schockstarre zurück. Das Wirtschaftsleben nimmt wieder Fahrt auf, wir gehen ins Fitnessstudio, speisen im Restaurant und fast alle Läden haben wieder geöffnet. Dies tun wir mit Bedacht und angemessenem Abstand - es ist das “new normal”. Gewöhnungsbedürftig, die Maske beim Frisör oder im öffentlichen Verkehr, stimmt, aber dennoch im Moment der beste Weg für eine sichere Alltagsgestaltung.
Mitarbeitende sowie Arbeitgeber haben die Vorzüge von HomeOffice erfahren können und ein Mix dieser Arbeitsform wird sich vermutlich in Zukunft durchsetzen. Manch eine freut sich auch wieder auf die Kolleginnen und Kollegen und einen direkten Austausch im Team - vielleicht sogar mit einer neuen Sichtweise und mehr Wertschätzung. Die Webseite itsteamtime der Gesundheitsförderung Schweiz wartet mit guten Tipps zur Stärkung des Teamgeistes im HomeOffice auf, welche selbstverständlich auch bei Präsenzarbeit weiterhin umgesetzt werden können. Ein guter Teamspirit fördert das Wohlbefinden und macht arbeiten erst noch effektiver. Beachten Sie weiterhin die für Ihre Branche geltenden Schutzempfehlungen des BAG.

Diese erste Welle, die hoffentlich auch die einzige bleiben wird, hatte uns für ein paar Wochen fest im Griff. Die Auswirkungen werden erst langsam sichtbar und uns noch weiter fordern, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Fast täglich übermannen uns Negativ-Schlagzeilen und verunsichern viele Menschen weiterhin. Was dies mit unserer Psyche und unserer Wahrnehmung macht, erfahren Sie in einer Studie der Universität Konstanz, die von Scientific Reports veröffentlicht wurde. Die Art und Weise wie wir Risiken wahrnehmen und interpretieren, wird stark durch akuten Stress, wie dies bei einer Pandemie der Fall ist, beeinflusst. Bei akutem Stress wird nämlich erst die Wachsamkeit erhöht und dadurch versuchen wir, Risiken zu minimieren. Als Gegenmassnahme bringt sich unser Organismus durch die Ausschüttung des Hormons Kortisol wieder ins Gleichgewicht. Dadurch haben wir dann die Tendenz, Risiken weniger ernst zu nehmen. Mit verschiedenen Techniken können wir dieses Auf und Ab der Stresshormone in den Griff bekommen, damit wir uns nicht wie in einer Waschmaschine hin- und hergeschleudert fühlen. Atmen Sie also immer wieder tief durch, distanzieren Sie sich vom Geschehen und entscheiden Sie dann, was wirklich wichtig ist.

Die Pandemie hat Gewinner hervorgebracht und einige Branchen konnten zulegen. Andere sind enorm in Mitleidenschaft gezogen worden und kämpfen ums Überleben. Die Sozialwerke werden stark beansprucht und ebenso Überbrückungskredite. Zugegeben, ein Gang zum Arbeitslosenamt ist nicht ganz einfach und kann mit Schamgefühlen oder Versagensängsten einhergehen. Doch genau für solche Zeiten sind die Sozialwerke konzipiert und dürfen auch genutzt werden. Es kommen wieder bessere Zeiten. Die Wirtschaft wird sich erholen, so wie sie es immer getan hat und neue Perspektiven werden sich auftun. Eine allfällige Durststrecke kann auch für Weiterbildungen oder eine Neuorientierung genutzt werden.

“Voraussagen sind schwierig - vor allem wenn sie die Zukunft betreffen” hat schon Mark Twain treffend formuliert. Es ist aber wichtig, dass wir an eine gute Zukunft glauben und sie aktiv mitgestalten. Schritt für Schritt.
Dass wir dabei nicht so tun, als wäre alles beim Alten, versteht sich von selbst. Schützen wir uns also weiterhin gut, aber lassen uns nicht unterkriegen. Mag sein, dass Maskentragen das “new normal” ist, wir Abstand halten und uns weit öfters die Hände waschen als früher. Doch die Natur hat uns zum Glück mit einer hohen Anpassungsfähigkeit und grosser Kreativität ausgestattet. Und wer weiss, welche zukünftige Innovation uns als nächstes wieder einem Zustand näher bringt, der dann auch noch mehr Nähe und Leichtigkeit zulässt.

Photo by nobtis/iStock / Getty Images

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Praktische Tipps zu Gesundheits- und Zukunftsmanagement in Corona-Zeiten

Viele Unternehmen, Selbständige und Angestellte wurden unerwartet rasch und heftig von der Corona-Krise getroffen. Der Bund hat schnell reagiert und versucht, so gut es geht, die Konsequenzen des teilweisen Stillstandes der Wirtschaft abzufedern. Kurzarbeit, Taggeldentschädigungen und Liquiditätsausdehnungen sind nur einige davon. Während es auf strategischer Ebene gilt, das langfristige Überleben zu sichern, zeigen sich ebenso operationelle Herausforderungen. Für einige ist dies das HomeOffice, für viele Dienstleister aber auch das Einhalten von Distanz und Hygiene. Hier sind individuelle Lösungen gefragt, denn kein Arbeitsplatz gleicht dem anderen und jedes Unternehmen braucht persönlich auf sein Tätigkeitsfeld zugeschnittene Lösungen.

Die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten ist das oberste Gebot der Stunde. Dazu hat der Arbeitgeber eine Fürsorge-Pflicht. Im Gegenzug sind Angestellte auch verpflichtet, den Aufforderungen ihres Arbeitgebers, sofern diese angemessen sind, Folge zu leisten und das Unternehmen zu unterstützen. Letztendlich geht es um den langfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen und dem Sichern der Existenz. Die aktuellen Empfehlungen des BAG finden Sie hier.

Die Arbeitsform HomeOffice erhält derzeit enormen Schub. Für viele Menschen ist es jedoch ungewohnt, ihren Arbeitsalltag auf diese Weise zu strukturieren. Manchmal kommt dazu noch die Kinderbetreuung oder Unterstützung anderer Personen. Hilfreiche Infos zum Thema unter diesem Link: HomeOffice.

In Kürze werden wir hier zudem auch branchenspezifische Tipps aufschalten.

Wie strukturieren wir den Alltag im Homeoffice?

Wie strukturieren wir den Alltag im Homeoffice?

Als Unternehmer oder Selbstständige sind Sie vermutlich bereits in Kontakt mit der Ausgleichskasse oder Ihrer Hausbank. Die Aufrechterhaltung des Betriebs im Hier und Heute hat für die meisten Firmen Priorität, doch gerade jetzt ist es auch wichtig, Budgets und Finanzpläne in Szenarien auszuarbeiten (best case, realistischer case und worst case), um sich für die Zukunft zu wappnen. Wenn Sie das benötigte Know-How nicht im Hause haben, helfen Ihnen Finanzspezialisten oder die Unternehmerzentren der Banken, wie z.B. das RUZ der Raiffeisen Gruppe. Spannende kostenlose Webinare bietet ab 6. April die Universität St. Gallen zu zahlreiche Themen wie Führung, Arbeitsrecht, Finanzen etc. an. Hier der Link dazu.

Eine gute nachhaltige Kommunikation mit allen Zielgruppen ist in diesen Zeiten Gold wert. Wählen Sie Ihren Ton sorgsam. Überlegen Sie sich eine adäquate Form für unterschiedliche Stakeholder (Mitarbeitende, Kunden, Partner etc.) und den passenden Zeitpunkt, diese anzusprechen. Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion. Schauen Sie daher auch gut für Ihr eigenes Wohlbefinden. Zeigen Sie Präsenz - auch online - und Transparenz und fördern Sie den Teamspirit. Erklären Sie faktengestützt, in welcher Situation sich das Unternehmen befindet, und weshalb die Entscheide so getroffen wurden. Wertschätzung und Verständnis für besondere Familien- und Arbeitssituationen helfen ebenso, denn offene Kommunikation, Mitbestimmung und Unterstützung sind wirksame Mittel, um den Stress in anforderungsreichen Situationen zu reduzieren.

Wir müssen uns auf einen dynamischen Prozess einstellen und flexibel bleiben. Nachdem die Vorratskammern gefüllt sind, gilt es, unser Durchhaltevermögen zu stärken. Optimismus und Humor sind hilfreich. Auch wenn sich unser Bewegungsradius verkleinert, haben wir Handlungsspielraum und Kreativität. Fragen Sie sich deshalb: Was tue ich dafür, damit ich nachts gut schlafen kann, was hilft mir, Stress abzubauen, wie bleibe ich fit und wen kann ich um Hilfe bitten? Emotionale Gesundheit ist wichtig, schauen Sie mal hier rein!

Wenn Sie mit jemandem über das, was Sie zurzeit beschäftigt, sprechen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Seit geraumer Zeit führen wir auch online Coachings durch. Bleiben Sie gesund und optimistisch. Auch diese Krise geht vorüber!

Was bewirkt Coaching oder BGM denn überhaupt?

Gesund und leistungsfähig durch Coaching und BGM

Gesund und leistungsfähig durch Coaching und BGM

Nehmen wir es gleich vorneweg: Wirkungszusammenhänge von Coachings oder BGM, also in einem Bereich der “soft factors”, sind vielschichtig und daher vorsichtig zu interpretieren. Dennoch: Zahlreiche Parameter deuten auf gesteigerte Motivation oder ein erhöhtes Wohlbefinden hin. Das sind gute Nachrichten auch in Bezug auf einen Return on Investment.

Viele Faktoren eines individuellen Coachings können zu mehr Selbstbewusstsein, einer höheren Lösungskompetenz oder gesteigertem Wohlbefinden beitragen. Eine Verallgemeinerung gestaltet sich anspruchsvoll, denn sind es nun die Coaching-Methoden, die persönlichen Fähigkeiten eines Coaches oder das Verhältnis, welche positiv auf den Klienten wirken? Noch existieren wenig fundierte und neuzeitliche Studien zu diesem Themen. Fündig wird man z.B. im Buch “Coaching und Wirkung” in dem u.a. Claudia Tonhäuser von drei Dimensionen der Wirkungsfaktoren für gelungenes Coaching spricht. Dabei geht es einerseits um die Person des Coaches, andererseits um den Coachingprozess und dann noch um die Arbeitsbeziehung. Unsere eigenen Befragungen zum Thema zeigen Ähnliches. Oft genannt wurden z.B. die Fähigkeit des Coaches, das Anliegen des Klienten zu verstehen sowie das Vertrauensverhältnis, welches Sicherheit und Verschwiegenheit beinhaltet. Aber auch die erhaltene Wertschätzung und das Entwickeln von hilfreichen Ressourcen durch das Coaching waren förderliche Faktoren. Passen Coach und Klient zusammen, zeigt sich das sehr rasch, wie wir bereits in unserem letzten Beitrag ausgeführt haben. Wagen Sie einen Versuch! Das Ziel jeden Coachings ist es, dass sich der Klient oder die Klientin besser in der Lage fühlt, mit dem jeweiligen Thema, das ihn oder sie beschäftigt, umzugehen und hilfreiche Strategien für die Umsetzung im Alltag findet.

Wie sieht es nun im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) aus? Dort hat sich die Wirkungsmessung schon stark verankert. Beispielsweise mit Werkzeugen von Gesundheitsförderung Schweiz können Unternehmen durch genau definierte Schritte, Zusammenhänge von BGM-Massnahmen und Befinden auf ihre Mitarbeitenden messen. Dies wirkt sich neben Motivation und Arbeitseinsatz auch auf der monetären Seite aus. Der Return on Investment variiert je nach Studie zwischen 1:3 und 1:5. Die SWING-Studie von Gesundheitsförderung Schweiz sowie zahlreiche weitere Untersuchungen zeigen dies auf. Hier finden Sie weitere Infos zum Wirkungsmodell von Gesundheitsförderung Schweiz und hier zur Job-Stress-Analysis, der Online-Gesundheitsbefragung. Als einen ersten Schritt führen wir die Job-Stress-Analysis gerne für Sie durch.

Egal wo Sie in Ihrem persönlichen oder betrieblichen Prozess gerade stehen, die omnis business ag unterstützt Sie sowohl bei der Implementierung von BGM-Massnahmen oder einer Standortbestimmung als auch bei einem individuellen Coaching, das passgenau auf Ihre Anliegen zugeschnitten ist. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen. Wir freuen uns auf Sie!

Coaching - Beratung - Therapie? Und dann ein Happy Ever After?

Sich im Dickicht der Beratungsangebote zurecht zu finden, ist nicht ganz einfach. Wo endet Coaching? Wo fängt Therapie an? Welche Anbieter sind seriös? Und wann - bitte schön - sind wir austherapiert?

In Standardwerken, wie von Lippmann oder Backhauses/Thommen, wird Coaching klar vom Begriff der Therapie abgegrenzt. Coaching stellt eine professionelle Form individueller Beratung im beruflichen Kontext dar, deren Fokus auf dem Spannungsfeld Person - Rolle - Organisation liegt. Ursprünglich stammt der Begriff Coaching jedoch aus dem Sportbereich und mittlerweile gibt es zahlreiche Coaching-Verbände, was wiederum das Finden der passenden Beratungsperson erschwert.

Geht die Beratung über den beruflichen Kontext hinaus und werden dabei Methoden angewendet, welche eine emotionale und persönliche Ebene des Hilfesuchenden tangieren, so befinden wir uns im Grenzbereich zwischen Coaching und Therapie wie etwas Fischer-Epen zeigt. Doch kann man diese Bereiche wirklich so klar trennen? Alles was wir heute tun, ist geprägt von unseren Erfahrungen und den Schlüssen, die wir einmal im Leben daraus gezogen haben. Und selbstverständlich spielen auch diese in das berufliche Umfeld hinein.

Werden im Laufe einer Beratung Blockaden sichtbar, die deutlich mit persönlichen Entwicklungsprozessen in Zusammenhang stehen, kann eine Therapie bei einem geschulten Psychologen oder Psychiater angezeigt sein. Ebenso können bestimmte Verhaltensweisen, Symptome oder Blockaden mithilfe einer Therapie aus der Komplementärmedizin behandelt werden.

Für das Gelingen jeglicher Form der individuellen Beratung, ob es nun um Arbeit, Stress, Beziehungen oder Gesundheit geht, ist eine tragfähige Beziehung zwischen Klient und Berater wichtig. In einem vertrauensvollen Verhältnis, das von Respekt und Wertschätzung geprägt ist, können neue Schritte gewagt und neue Lösungsansätze getestet werden. Es empfiehlt sich in der Regel, den Fokus auf Lösungen zu legen. Bisherigen Erfahrungen sollen auf jeden Fall gewürdigt werden, jedoch sollte nicht zu lange in Diskussionen über hinderliche Muster verharrt werden, sind diese einmal bekannt.

Schauen Sie sich den Werdegang und die Ausbildung des Anbieters genau an. Verfügen die Coaches beispielsweise über eine fundierte Aus- oder Weiterbildung auf Hochschulniveau und/oder haben sie langjährige Erfahrung auf ihrem Expertengebiet? Haben KomplementärtherapeutInnen eine Krankenkassen-Anerkennung (EMR) oder PsychologInnen beispielsweise eine FSP-Mitgliedschaft?

Ebenso gilt: “Try and Error”. Nicht jede Beratungsperson passt zu jedem Angebotssuchenden. Scheuen Sie sich nicht, verschiedene Angebote auszuprobieren und unterschiedliche Beratungsstile kennenzulernen. Lassen Sie sich auf Versuche ein und bleiben Sie offen für Veränderung, um unbewusste Widerstände zu überwinden. Vertrauen Sie ihrem Bauchgefühl und lassen Sie sich von einer Person beraten, bei der Sie sich gesehen, gehört und bei der Sie sich grundsätzlich verstanden fühlen.

Wann ist es Zeit, die Beratung zu beenden? Sue Cully äussert sich dazu so: “Das Ende gerät sowohl in Sicht, wenn Klienten das erreicht haben, was sie erreichen wollten oder wenn sie hinreichend gut mit ihren Problemen klarkommen, so dass sie keine weitere Unterstützung mehr brauchen”.

Befreien Sie sich von der Illusion, dass es ein Leben ohne Komplikationen, ohne Höhen und Tiefen und ohne Herausforderungen gibt. Scheitern gehört zum Leben dazu. Wichtig ist, dass wir uns immer wieder hochrappeln und uns auf Neues einlasesn. Unsere Ängste und unsere Stressoren haben uns viel zu sagen und wollen uns vor unangenehmen Erfahrungen schützen. Dies gilt es zu würdigen. Lesen Sie dazu den kürzlich von der American Psychological Association veröffentliche Artikel: Why Stress And Anxiety Aren’t Always Bad. Lisa Damour, PhD, sagt dazu: “Setzen Sie sich nicht zum Ziel, immer glücklich zu sein, dies ist nicht erreichbar. Wenn Sie das Gefühl haben, immer fröhlich sein zu müssen, kann dies dazu führen, dass Sie sich im Alltag ziemlich schlecht fühlen”. Im Zeitalter von Instragram und Facebook ein guter Ratschlag, denn es ist nicht immer alles Gold, was glänzt! Gehen Ihre negativen Empfindungen jedoch über das hinaus, was sich für Sie erträglich anfühlt, unterstützen wir Sie gerne dabei herauszufinden, welche Beratungsansätze sich für Sie eignen.

Kontaktieren Sie Marianne Ohnemus für weitere Informationen.

Marianne Ohnemus

Marianne Ohnemus

Betriebliches Gesundheitsmanagement BGM - auch für KMU keine Hexerei

Gesunde Mitarbeitende = motivierte Mitarbeitende

Gesunde Mitarbeitende = motivierte Mitarbeitende

“Betriebliches Gesundheitsmanagement ist in der Schweiz angekommen” lautet das Fazit der neuesten Studie von Gesundheitsförderung Schweiz. Jedoch bezeichnen sich erst 5% der Betriebe als BGM-Profis. Oft ist zu wenig bekannt, welchen Nutzen ein systematisch betriebenes Gesundheitsmanagement hat oder was dies beinhaltet.

Zahlreiche Studien belegen die Wirksamkeit von BGM, wie zum Beispiel die SWING-Studie oder der iga.Report. Die gesetzlichen Auflagen an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz umfassen zunehmend Themen wie psychische Belastungen und Stress am Arbeitsplatz. Das Wohl der Mitarbeitenden sollte jedem Unternehmen am Herzen liegen. Denn gesunde Menschen sind motivierter und engagierter. Sie identifizieren sich besser mit dem Unternehmen und stärken so die Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig vermindert ein systematisches BGM Fluktuationen und reduziert unfall- und krankheitsbedingte Kosten.

Doch was beinhaltet ein BGM eigentlich genau? Hier ein erster Anhaltspunkt:

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Unter dem Dach eines BGM-Hauses (s. Abb. oben, Gesundheitsförderung Schweiz. Bericht 7, November 2018) finden sich neben den bekannten Massnahmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz oder zum Abwesenheits- und Case-Management auch Massnahmen zur Gesundheitsförderung. Diese umfassen sowohl die Ebenen Organisation, Führung als auch das Gesundheitsverhalten. Am Wirksamsten ist eine Verankerung von Gesundheit in den Unternehmenszielen und sollte von oberster Stelle kommen. Ebenso empfiehlt es sich, ein BGM systematisch zu betreiben. Dies bedeutet, dass Massnahmen umgesetzt und regelmässig auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Ganz im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Auch hier bietet Gesundheitsförderung mit ihrem Wirkungsmodell eine mögliche Integration des BGM in ein Managementmodell mit Kennzahlen und Messgrössen. Dazu weitere Infos hier. So kann die Wirkung von BGM-Massnahmen nachgewiesen werden.

Am Anfang steht jedoch immer eine Standortanalyse. Was wird im Unternehmen bereits im Bereich Gesundheit unternommen? Gibt es beispielsweise eine Datengrundlage zu Absenzen oder werden die Mitarbeitenden regelmässig zu ihrem Wohlbefinden befragt etc.? Eine gute Möglichkeit zur Erfassung des IST-Zustandes ist der Einsatz des Tools von Gesundheitsförderung Schweiz, die Job-Stress-Analysis. Diese Befragung unter dem Label “Friendly Workspace” zeigt Handlungsbedarf auf, aber auch, wo es im Betrieb bereits gut läuft. So können Massnahmen und Verbesserungen rasch und zielgerichtet umgesetzt werden. Damit sich die Workforce möglichst wohl fühlen kann beim Ausführen der täglichen Arbeit. Hier geht’s zum Link der Job-Stress-Analysis.

Gute organisationale Rahmenbedingungen fördern die Produktivität und Arbeitsfreude. Stolpersteine hingegen sind Arbeitsbedingte Stressoren wie beispielsweise hinderliche Arbeitsabläufe oder wenig Handlungsspielraum. Aber auch psychische oder soziale Bedingungen wie unterstützendes Vorgesetztenverhalten oder die Zusammenarbeit im Team sind wichtig für ein gesundes Arbeiten.

Tragen Sie sich mit dem Gedanken, diesen Aspekten in ihrem Unternehmen mehr Gewicht zu verleihen? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Denn auch die neuen Arbeitswelten 4.0 im Zeitalter der Digitalisierungen bringen neue Herausforderungen bezüglich Gesundheit der Mitarbeitenden. Gerne beraten wir Sie beim Aufbau eines systematischen BGMs oder der Durchführung einer Job-Stress-Analyse oder coachen und stärken ihre Mitarbeitende individuell.

Coachings im Betrieb sind unterstützende und weitverbreitete BGM-Massnahmen, welche nachweislich das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördern. So können persönliche Herausforderungen mit einem erfahrenen Coach reflektiert und Lösungen umgesetzt werden. Kontaktieren Sie uns gerne für eine Terminvereinbarung.

Stress am Abend belastender - insbesondere Frauen sind stark betroffen

Dass über den Tag angefallene Belastungen am Abend schwerer wiegen, ist nicht neu. Dass zusätzlich am Abend auftretende Stressoren stärker an die Niere gehen jedoch schon. Und dass Frauen darunter mehr leiden als ihre männlichen Artgenossen, dagegen sollte man unbedingt etwas unternehmen.

Kennen Sie das auch? Ein langer Tag liegt hinter Ihnen. Sie fühlen sich erschöpft und müde, aber haben trotzdem Mühe abzuschalten?
Schon morgens wird oft der Geduldsfaden angespannt. Stau auf dem Weg zur Arbeit, Abgabetermine, unangenehme Gespräche, Kinder krank usw. Treten solche Stressoren am Morgen auf, weiss sich unser Körper besser zu helfen. Über die sogenannte HPA-Achse, welche unser zentrales Nerven- und Hormonsystem verbindet, wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. So wird der Organismus längerfristig mit Energie versorgt, um mit aktuellen Ereignissen umzugehen. Der natürliche Biorhythmus ist zudem durch unsere Gehirnuhr so programmiert, dass der Cortisolpegel am Morgen höher ist als am Abend. Das macht Sinn, denn geht der Tag zu Ende, möchte sich unser Köper aufs Einschlafen und Erholen einstellen. Eine neue Studie der Hokkaido Universität lässt vermuten, dass unser natürliche Stress-Abwehrmechanismus abends nur noch reduziert arbeitet und daher bei zusätzlichem Stress z.B. über das vegetative Nervensystem die Herzfrequenz erhöht wird. Auch das macht Sinn, denn wenn die Belastungen nicht nachlassen, muss der Körper eben den Notvorrat anzapfen. So lässt es sich auch erklären, dass wir abends oft nicht gut einschlafen oder durchschlafen können. Ebenso, dass wir uns weniger gesund ernähren, zu wenig bewegen oder von Heisshunger-Attacken heimgesucht werden. Unser Organismus ist in Alarmbereitschaft und auf Notprogramm.

Für viele Frauen ist der Feierabend zudem der Beginn eines zweiten Arbeitstages, der oft erst nach 21 Uhr endet. Kinder müssen abgeholt, betreut und liebevoll umsorgt werden. Das Kochen des Abendessens oder Haushaltarbeit stehen an. Vielleicht die Betreuung kranker oder betagter Familienmitglieder oder auch einfach Vereinsarbeit oder nochmaliges Homeoffice. Sie denken, dass dies ein Klischee ist? Mitnichten! Gemäss Studien der Universität Bern liegt der Löwenanteil von Kinderbetreuung und Hausarbeit immer noch bei den Frauen. Glücklicherweise ändert sich diese Tendenz langsam und immer mehr Männer möchten am Familienleben aktiver und bewusster teilnehmen. Gut so!

Das weibliche Immunsystem wird durch Stress am Abend auf Dauer erheblich geschwächt. Herz-Kreislauf-Störungen, Magenbeschwerden, Kopfweh oder eben Schlaflosigkeit stellen sich ein. Eine Harvard Studie empfiehlt dagegen dringend etwas zu unternehmen. Zum Beispiel, den Abend anders und ruhiger zu planen und familiäre Aufgaben, wenn möglich, zu teilen. Alleinerziehende Frauen oder Männer haben es diesbezüglich besonders schwer. Deshalb scheuen Sie sich nicht, nahestehende Personen um Hilfe und Entlastung zu bitten oder einen Babysitter zu organisieren.

Diese Tipps werden ebenfalls aufgelistet:

  1. Fördernd Sie Begegnungen mit unterstützenden Beziehungen wie Freunden, Familie und Kollegen. Gute Gespräche, ein offenes Ohr, Lachen etc.

  2. Bewegen Sie sich regelmässig. Dies fördert nicht nur einen guten Schlaf, sondern ist gut fürs Herz und reduziert stressige Gefühle.

  3. Limitieren Sie Überlappungen des Arbeitsalltage (Mails etc.) ausserhalb Ihrer Arbeitszeit.

  4. Praktizieren Sie Entspannungstechniken vor allem auch abends (Meditation, Atmung, PMR oder Visualisierungen usw). Yoga zum Beispiel verbindet sowohl Aktivität als auch Entspannung.

  5. Warten Sie bei chronischem Stress nicht zu lange und holen Sie sich professionelle Hilfe.

Wir bei omnis business ag sind gerne für Sie da, um mit Ihnen Ihre Life-Domain-Balance anzuschauen. Gemeinsam decken wir bekannte und verborgene Stressoren auf. Sie lernen einen neuen Umgang damit und neue Energie wird freigesetzt. Damit Sie IHRE Zukunft bewusster, zufriedener und gesünder angehen können.

Unfreundliche Emails im Job - braucht es einen Verhaltenskodex?

Photo by grinvalds/iStock / Getty Images
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Im Gegensatz zur persönlichen Kommunikation geben Emails keine deutlichen Hinweise auf die beabsichtigte soziale Botschaft des Senders. Oft steigt dadurch der Stresspegel des Empfängers unnötig und langfristig an.

Stimmausdruck und Körpergesten können eindeutiger in einen Kontext eingeordnet werden, denn sie sind wichtige Elemente der menschlichen Kommunikation. Fehlen diese, wird der Raum für unbeabsichtigte Interpretationen und Missverständnisse grösser.

Als besonders stressend empfinden Menschen am Arbeitsplatz unhöfliche, negative oder unüberlegt versandte Nachrichten. Eine Studie der University of Illinois konnte sogar aufzeigen, dass sich diese Belastung, welche im Job entstanden ist, auch auf das familiäre Umfeld negativ auswirken kann. Genaueres dazu lesen Sie hier.

Doch wie soll diesem Phänomen begegnet werden? Frau Y. Park, Professorin für Arbeits- und Anstellungsverhältnisse, sagt dazu Folgendes: "Wir wissen, dass Emails sehr zeitsparend sind, jedoch resultiert daraus oft ungesundes Verhalten." Sie schlägt vor: "Wenn Emails unsere hauptsächliche Kommunikationsmethode ist, dann sollte es zumindest einen Verhaltenskodex in den Unternehmen geben". Regeln und Vorgaben also, an die sich die Belegschaft inklusive Chef zu halten hat und welche die Kultur mitprägen. Auch Vorgesetzte, welche ihren Mitarbeitenden Rückendeckung geben im Umgang mit harschen Emails von Kunden, wirken entlastend.

Das Timing kann ebenso wichtig sein. Fühlt man sich durch eine Nachricht besonders getroffen und ist verärgert oder gereizt, sollte man sich eine "Abkühlzeit" nehmen. Bestenfalls antwortet man erst nach ein paar Stunden, wenn der Rauch schon etwas verflogen ist oder nach einer kurzen Kaffeepause. Bei erneutem Durchlesen stellt man fest, dass die Nachricht Raum für Interpretationen lässt und man nicht immer gesichert weiss, wie die Botschaft gemeint ist.

Unser Tipp: Nehmen Sie ruhig mal das Telefon zur Hand und klären Sie die Sache direkt. Das spart oft Zeit und Nerven!

Auch in hektischen Zeiten einen kühlen Kopf (und ein ruhiges Herz) zu behalten, ist nicht immer einfach. Längerfristig lohnt sich dies aus gesundheitlicher Sicht jedoch schon. Es existieren zahlreiche Entschleunigungstechniken dazu. Wir empfehlen die Herzkohärenzübung von HeartMath (gibt es auch als App s. Bio-Feedback) oder andere Atemtechniken. Da der Herzschlag mit der Atemfrequenz gekoppelt ist und dieser wiederum Einfluss auf unser Nervensystem nimmt, können wir anschliessend gelassener reagieren.

 

Stress und Veränderungen am Arbeitsplatz - helfen flexible Arbeitsformen?

Das moderne Arbeitsumfeld scheint dem Phänomen Stress weiter Auftrieb zu verleihen - insbesondere jüngere Arbeitnehmende sind stärker betroffen. Deutlich wird die Zunahme der Belastungen in Zeiten organisationaler Veränderungen. Und die sogenannt zeitgemässen Arbeitsformen wie Home Office usw. sind auch nicht per se stressabbauend und somit gesundheitsfördernd. Es ist eben mal alles wieder eine individuelle Angelegenheit.

Der Schweizer Job Stress Index, der von der Gesundheitsförderung Schweiz erhoben wird, zeigt beispielsweise, dass jeder vierte Erwerbstätige im Job gestresst oder gar erschöpft ist. Konkret heisst das, dass 25% der arbeitenden Schweizer Bevölkerung über weniger Ressourcen als Belastungen am Arbeitsplatz verfügen. Ein ökonomisches Potential von 5.7 Mrd. Schweizer Franken. Gerade junge Arbeitnehmende sind öfter gestresst oder erschöpft. Details zu den Fakten finden Sie hier.

Change Prozesse sind ebenfalls besonders belastend. Arbeitsplatzunsicherheit erhöht das Stressempfinden markant. Roy Smollan vom Department of Management der Auckland University of Technology sagt: "Mitarbeitende haben unterschiedliche Bewältigungsstrategien, um mit Unternehmensveränderungen umzugehen, aber nicht alle Mitarbeiten schaffen dies gut ". Als besonders belastend werden Ambivalenzen, schlechte oder gar keine Kommunikation wahrgenommen. Der Führungskraft kommt auch hier wieder einmal eine wichtige Rolle zu. Sie muss antizipieren, wann organtisationale Veränderungen Stress verursachen und wer am meisten betroffen sein könnte. Wertschätzende Unterstützung durch Vorgesetzte ist eine der wichtigen Ressource im Umgang mit anstehenden Transformationen. Hier geht es zum Artikel von Dr. Roy Smollan. Zum selben Schluss kommt übrigens auch wieder die Job Stress Analyse der Gesundheitsförderung Schweiz. 

Pendeln zwischen verschiedenen Arbeitsformen. IBM hat im letzten Jahr verlauten lassen, dass nun die Abkehr vom Home Office bevorstehe und bläst damit ins selbe Horn wie 2013 schon Yahoo. Doch die Nachfrage von Arbeitnehmenden nach flexiblen Arbeitsformen ist nach wie vor ungebrochen. Könnte es sein, dass für jüngere Arbeitnehmende neben Erwartungs- und Leistungsanspruch auf der einen und weniger Arbeits- und Lebenserfahrung auf der anderen Seite ein flexibles Arbeitszeit- und Arbeitsortmodell hilfreich wäre? In einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation IAO erwiesen sich Heimarbeiter zwar als besonders produktiv, zuviel Homeoffice allerdings mache die Menschen einsam und unzufrieden, warnen die Forscher. Sie empfehlen eine Mischung aus Heimarbeit und Tagen mit Kontakten im Büro. Hierzu weitere Fakten.

Glücklich also, wer jeweils eine individuelle Lösung mit seinem Arbeitgeber aushandeln kann und mit seinen Anliegen auf offene Ohren trifft!

Wenn auch Sie sich Gedanken zu Arbeitsformen und Lebensbalance machen, stehen wir Ihnen gerne als Sparringpartner zur Verfügung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stress trübt die Wahrnehmung - doch es gibt auch gute Nachrichten

Gefahren zu erkennen ist eine wichtige Funktion des menschlichen Gehirns. Der "Flight or Fight" Mechanismus (Flucht oder Angriff) schützt uns vor bedrohlichen Situationen. Doch wenn aktueller Stress mit alten Erinnerungen gekoppelt wird, neigen wir zu Fehleinschätzungen. Nun gibt es trotzdem gute Neuigkeiten.

Photo by cosmin4000/iStock / Getty ImagesZUM THEMA NEOPLASTIZITÄT DES GEHRINS 

Photo by cosmin4000/iStock / Getty Images

ZUM THEMA NEOPLASTIZITÄT DES GEHRINS 

Chronischer Stress zerstört bekanntlich Nervenzellen im Limbischen System, einer Funktionseinheit des Gehirns, die unter anderem der Verarbeitung von Emotionen dient. Die gute Nachricht: Neue Studien zeigen die Erholungsfähigkeit von Gehirnstrukturen und zwar nicht nur im Hippocampus, sondern auch in der sogenannten Amygdala (Mandelkern), beides Teile des Limbischen Systems, die an unserem Stressempfinden massgeblich beteiligt sind.

Wie die Universität von Queensland im August dieses Jahres berichtete, konnte zum ersten Mal belegt werden, dass in der Amygdala von Erwachsenen neue Gehirnzellen produziert werden. Der Mandelkern gilt als Hauptakteur im Stresserleben. Hier geht es zur Studie.

Studien der Dell Medical School der Universität Texas beleuchteten zudem die Verallgemeinerung von angstauslösenden Situationen. Zum Beispiel bei der posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD), von der jährlich etwa 8 Millionen Menschen betroffen sind. Betroffene neigen tendenziell dazu, harmlose Situationen als bedrohlich einzuschätzen. Ähnliches erleben wir bei chronischer Stressbelastung. Die Studie erklärt, warum diese Symptome oft durch akute Stresssituationen erneut ausgelöst werden. Somit kann in Zukunft besser auf die Prävention von chronischem Stress und Behandlungsmethoden eingegangen werden. Näheres zu dieser Studie erfahren Sie hier.

Eine wirksame Methode, den Stress im Körper rasch abzubauen und die schädlichen Stresshormone zu reduzieren, ist die Herzkohärenz-Übung. Dazu gibt es Anleitungen, Apps, Sensoren und persönliche Coachings, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt sind. Wir empfehlen die Bio-Feedback Methoden von HeartMath

Es ist wohl eine der erhebendsten Erkenntnisse der Stressforschung, dass die Neoplatizität unseres Gehirns, dank der Fähigkeit unserer Amygdala zur Regeneration, für die Bewältigung von stressreichen Situationen genutzt werden kann. Wenn Sie schon heute präventiv etwas für Ihre Gesundheit tun wollen, erfahren Sie in einem Stressmanagement Coaching, was Sie persönlich dazu brauchen. Kontaktieren Sie uns gerne.

Für Dich gehe ich durchs Feuer - Wertschätzung am Arbeitsplatz

Sollen Mitarbeitende und Führungskräfte ihr volles Potenzial entfalten können, ist auch der Faktor Wertschätzung zu berücksichtigen. Ein Aspekt, der in unserem Kulturkreis durchaus noch Wachstumsmöglichkeiten hat.

Lukas, Legal Advisor bei einem Finanzinstitut, ist ein sogenannter „High Potential“. Sein Chef versteht nicht, weshalb er trotz Spitzengehalt und vielversprechender Zukunftsperspektive gekündigt hat. Carola, eine langjährige und einsatzbereite Projektleiterin, bleibt aus gesundheitlichen Gründen für mehrerer Monate der Arbeit fern. Ihr Team wird zusätzlich belastet, ebenso das Gesundheitssystem.

Welchen Einfluss hat das Verhalten von Führungskräften auf die Bindung der Workforce an das Unternehmen und auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden? Und wie kann der Verlust oder die Abwanderung von wertvollem Know How und innovativer Schaffenskraft verhindert werden?

Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hat das Betriebsklima und die Kultur eines Unternehmens. Nebst respektvollem Umgang miteinander, lautet das Zauberwort Wertschätzung. Die Sozialkompetenzen Empathie und Aufmerksamkeit stellen sich als wichtige Hilfsmittel ebenfalls zur Verfügung. Das persönliche Gespräch schafft Klarheit über die Motive der verschiedenen Menschen am Arbeitsplatz. Das benötigt Zeit - zahlt sich aber längerfristig aus.

Für die meisten von uns beeinflussen die persönliche Erfolgsbilanz sowie Sinnhaftigkeit und Weiterentwicklungsmöglichkeiten die Motivation am Arbeitsplatz. Nebst der materiellen Gratifikation und einem ansprechenden Arbeitsumfeld sind soziale Aspekte, wie Life-Domain, Beziehungen und gegenseitige Unterstützung wichtige Wohlfühlfaktoren und im Zeitalter der Digitalisierung notwendiger denn je. 

Ein freundlicher Gruss am Morgen auf dem Flur, das Mitbringen eines Kaffes aus dem Pausenraum, ein Lächeln oder das Verständnis und die Unterstützung für einen grad arg belasteten Kollegen. Denn am Ende sitzen alle im selben Boot. Es geht um die Erledigung der täglichen Aufgabe und somit um die Erreichung der Unternehmensziele. Wenn alle am selben Strick ziehen, geht es einfach besser und macht mehr Spass.

Und wenn wir schon dabei sind: Wann haben Sie Ihren Mitarbeitenden, Teamkollegen oder gar ihren Vorgesetzten zum letzten Mal ein echtes Lob ausgesprochen?

Ermöglichen Sie es Ihren High-Potentials, Sie selber zu überflügeln? Lassen Sie es zu, dass es Unterschiede in den Bedürfnissen und im Verhalten der Menschen im Unternehmen gibt und fördern Sie den Dialog? Jedermann und -frau möchte auch als Mensch und nicht nur als Arbeitskraft wahrgenommen werden. Manchmal hilft es, einfach "Danke, das schätze ich sehr" zu sagen.

Wenn Sie mehr zur Effort/Reward-Imbalance (Ungleichgewicht zwischen Anstrengung und Belohnung) oder dem Thema Wertschätzung erfahren möchten, geht es hier zu einem spannenden Artikel der Arbeits- und Organisationspsychologin, Frau Dr. Nicola Jacobshagen (Universität Bern), welche auch einen Beitrag zum S-Tool der Gesundheitsförderung Schweiz geleistet hat.

 

Wertschätzender Austausch

Wertschätzender Austausch

Laden Sie Ihre Batterien auf - aushalten war gestern!

Der Ausdruck "Resilienz" ist unterdessen auch in der Wirtschaft und im Alltag angekommen. Doch heute wird die Bedeutung "resilient sein" auch häufig für ein regelmässiges Aufladen unserer Batterien gebraucht. Weshalb ist dies so wichtig?

 

In der Psychologie oder Soziologie wird der Terminus der Resilienz seit langem verwendet. Oft wird er gleichgesetzt mit Widerstandskraft. Die Fähigkeit eines Menschen auch unter widrigen Umständen vorwärts zu schreiten, zu handeln und sein Leben zu gestalten. Es gibt zahlreiche Studien zur Widerstandsfähigkeit und den Gründen, weshalb gewisse Menschen an Herausforderungen wachsen und andere scheitern.

Neuste Studien zeigen aber auch, dass Widerstandskraft im Alltag und mit den Herausforderungen der Industrie 4.0 viel zu tun hat mit Erholungsphasen. Der Zusammenhang zwischen einem Fehlen von Erholung und erhöhter Wahrscheinlichkeit für Gesundheit- und Sicherheitsproblemen ist markant. Soll heissen: Wenn wir Leistungspausen einbauen, sind wir leistungsfähiger. Klingt paradox? Ist aber gut erforscht. Diese Erkenntnis ist enorm wichtig im Job oder in der Schule und im Studium. Aber auch in der Freizeit, in der Familie, im Sport oder in unseren Beziehungen. Denn in einem ausgeruhten und erholten Zustand sind unsere geistigen Fähigkeiten höher, sind wir emotional und körperlich belastbarer und deshalb besser in der Lage mit Herausforderungen, gleich welcher Art, umzugehen. Wir können klarer und empathischer kommunizieren und finden erst noch kreativere Lösungen.

Klar, stehen wir vor einem Berg voller Aufgaben, krempeln wir die Arme hoch und los geht's. Vorausgesetzt wir sind nicht bereits demotiviert und erschöpft. Soweit so gut. Doch egal wie gross die vor uns liegende Herausforderung ist, wir müssen bewusst Pausen und Etappenziele einbauen, damit unsere Batterien möglichst lange halten. Ob das zwischendurch ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft ist, ein Schwatz über Belangloses mit der Kollegin, ein Gang zum Pausenraum oder einfach mal die Konzentration auf eine andere Tätigkeit ist, die uns Abwechslung bringt, ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass wir es bewusst zum Aufladen tun! Volle Batterien helfen uns länger gesund und leistungsfähig zu bleiben. Denn wie heisst es im alten Werbespruch einer bekannten Kosmetikmarke so schön: "because I'm worth it".

 So kommen wir am Ende des Tages erholter nach Hause und haben unter dem Strich erst noch mehr erledigt. Lesen Sie Weiteres in einem interessanten Artikel aus der Harvard Business Review (Resilience is about how you recharge, not how you endure). Oder laden Sie sich die App "Inner Balance(s. unter Bio-Feedback auf unserer Webseite) zum Aufladen Ihrer Batterien herunter. Go recharge!

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) – wer braucht schon so etwas?

Gesunde Menschen sind leistungsfähiger und motivierter. Dies gilt sowohl im Unternehmen als auch privat. Doch: Wer ist für die Gesundheit der Mitarbeitenden im Unternehmen eigentlich verantwortlich? 

In der Schweiz gibt es gesetzliche Rahmenbedingungen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Je nach Grösse und Unternehmenszweck sehen diese anders aus. Firmen mit einer höheren Zahl an Mitarbeitenden oder bedeutenden Gefahrenherden haben höhere Anforderungen zu erfüllen. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) geht jedoch über diese Anforderungen hinaus.

Kultur und Führungsgrundsätze zum Beispiel haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und die Motivation von Menschen in Unternehmen. Eine Investition in das Schaffen von gesundheitsfördernden Massnahmen zahlt sich aus. Es ist erwiesen, dass der Einsatz und das Engagement der Mitarbeitenden für ihr Unternehmen steigt, wenn die Rahmenbedingungen attraktiv sind. Dazu gehören auch Freiheiten und Mitbestimmung, die eine gute Life-Domain-Balance ermöglichen. Traditionelle Patrons wissen oft schon lange um die Wichtigkeit von Wertschätzung und echtem Interesse für Ihre Workforce. Sie werden oft mit hoher Mitarbeitenden-Bindung und überdurchschnittlicher Einsatzfreude belohnt. Denn nicht nur Google und Co. haben etwas zu bieten. 

Die Komponente Mensch ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Deshalb gehört das Betriebliche Gesundheitsmanagement in der Unternehmensstrategie verankert, ist Teil der Vision, der Mission und des Leitbildes. Denn nur eine gesunde und motivierte Crew bringt dauerhaft herausragende Leistungen. Dabei kann das  BGM auch sehr individuell gestaltet werden. Und ist zudem ein weiterer Trumpf im Employer Branding.

Der Wunsch nach Kontrolle und Messbarkeit bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Massnahmen seitens Unternehmensführung ist verständlich und berechtigt. Die Gesundheitsförderung Schweiz als nationale Organisation hat Kriterien zur strategischen Umsetzung von BGM formuliert. Zahlreiche Unternehmen orientieren sich bereits daran. Sechs Kriterien gehören dazu:

 1: Betriebliches Gesundheitsmanagement und Unternehmenspolitik

2: Aspekte des Personalwesens und der Arbeitsorganisation

3: Planung von betrieblichem Gesundheitsmanagment

4: Soziale Verantwortung

5: Umsetzung von betrieblichem Gesundheitsmanagement

6: Gesamtevaluation von betrieblichem Gesundheitsmanagement

So sollen die Effizienz und die Effektivität von BGM-Massnahmen auch in Sinne eines Kennzahlen-Cockpits erfasst und gemessen werden können. Je nach Grösse der Unternehmung kann sich ein BGM-Konzept jedoch stark unterscheiden.

Für einen ersten Start finden Sie hier eine kurze Checkliste. So erfahren Sie, wo Ihr Unternehmen in Bezug auf BGM aktuell steht.

Die beste BGM-Lösung. Eine Studie der Hochschule Luzern mit dem Titel "Betriebliches Gesundheitsmanagement ist Chefsache?!" kommt zu einem eigentlich nicht erstaunlichen Fazit. Die Studie zeigt, dass es DIE beste BGM-Lösung nicht gibt, sondern dass gesundheitsbezogene Handlungsweisen stark vom betrieblichen Kontext und den spezifischen Handlungsorientierungen der Befragten abhängig sind. "In diesem Sinn ist Gesundheit in jedem Fall auch, aber nicht ausschliesslich Chefsache," ist weiter zu lesen. Für die Praxis heisst dies, dass es nicht, wie häufig gefordert, lediglich um die „Sensibilisierung“ der sogenannten „Chefetage“ gehen kann, sondern dass betriebsbezogene Handlungsspielräume erkannt und auf ihre Potentiale überprüft werden. Sowohl ein top-down als auch ein bottom-up Ansatz kann zum Ziel führen. 

Eine Verankerung des BGM in der Unternehmensstrategie gibt der Gesundheit der Workforce die nötige Priorität. Ob diese nun je nach Unternehmen sehr komplex oder nach einfachen Richtlinien durchgeführt wird, ist weniger relevant, als dass die geplanten Massnahmen zum Unternehmen und seiner Philosophie passen und diese regelmässig überprüft und angepasst werden.

 

 

Spass bei der Arbeit erhöht die Einsatzfreude...

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